Albstadt (rad-net) - Im Rahmen der Gonso Albstadt MTB Classic gastiert dieses Jahr die UCI MTB Junior Serie im Bullentäle. Das ist auch für die deutschen U19-Fahrer am Samstag, den 21. Mai, eine Art Schaulaufen vor eigenem Publikum und gleichzeitig die Möglichkeit sich für die WM in Nove Mesto zu qualifizieren. Bei der EM am vergangenen Wochenende in Schweden haben sie auch ohne Medaille durchaus Klasse aufblitzen lassen.
In deutschen Mountainbike-Kreisen wird seit Jahren über die Nachwuchs-Frage debattiert. Bei den Damen ist nach wie vor Sabine Spitz die einzige Medaillen-Lieferantin. Auch bei der EM in Jönköping (Schweden) war das am vergangenen Sonntag so. Spitz gewann Bronze. Mit Adelheid Morath (31) und Helen Grobert (24) haben zwei jüngere Damen Anschluss an die Weltspitze gefunden. Bei den Herren klafft dagegen eine große Lücke hinter Manuel Fumic (34) und Moritz Milatz, der auch bald 34 wird. Dabei sieht es bei den Junioren gar nicht so schlecht aus. Immer wieder tauchen da Talente auf und gewinnen bei EM und WM Medaillen.
Bei der EM in Schweden gab es zum ersten Mal seit 2006 keine deutsche Junioren-Medaille. Das muss aber nichts heißen, denn schließlich fiel in Schweden mit Torben Drach der aktuell stärkste U19-Fahrer auch wegen Krankheit aus und bei der Vorjahres-EM-Siebten Anna Saier aus Offenburg läuft das Frühjahr aus gesundheitlichen Gründen etwas holprig. Sie musste auf die EM verzichten und auch in Albstadt-Start steht in Frage.
Mit Leonie Daubermanns fünften Rang, sie gehört dem jüngeren Jahrgang an, und Platz acht für Niklas Schehl aus Braunsbach ließen die Deutschen dennoch Klasse aufblitzen.
Nachwuchs-Bundestrainer Marc Schäfer: «Ich denke, wir sind in der Breite gut aufgestellt. Mir ist auch lieber zwei, drei Leute zu haben, die vorne vertreten sind als dass man von einem abhängt, der eine Medaille holt und der nächste kommt auf 25.»
Top-Fünf-Resultate sind drin
In Albstadt können sich die deutschen Junioren erneut beweisen. Nach einem Jahr Pause gastiert die UCI Junior Serie, der Nachfolge-Wettbewerb des Junioren-Weltcups wieder auf der Schwäbischen Alb.
Bei den männlichen Junioren sind die Franzosen, angeführt von Europameister Thomas Bonnet und die Schweizer mit Vize-Europameister Vital Albin die bestimmenden Nationen. Bei der EM machten diese beiden Verbände die Plätze eins bis sechs unter sich aus. Allerdings hat Torben Drach im April in Montichiari alle Franzosen geschlagen und ein Rennen der UCI Junior Serie gewonnen. Aussichtslos liegen die Deutschen also nicht zurück.
Die Bullentäle-Schleife ist für den verhältnismäßig großen Schwarzwälder nicht unbedingt geeignet und man muss abwarten, wie viel Form ihm die Krankheit genommen hat. «Niklas Schehl sehe ich zwischen Platz fünf und sieben und Vinzent Dorn kann sicher auch um einen Top-Ten-Platz kämpfen», meint Schäfer. Der zweite Kirchzartener hatte bei der EM Probleme, die er sich nicht erklären konnte. Der Friedrichshafener David List zeigte in Huskvarna nach einem schlechten Start eine tolle Aufholjagd, die auf Rang 15 endete. Vielleicht geht in Albstadt ja noch ein bisschen mehr.
Bei den Juniorinnen sieht der Bundestrainer die EM-Fünfte Leonie Daubermann (Gessertshausen) und auch Nina Benz aus Laichingen, die bei der EM an zehnter Stelle liegend stürzte, als Top-Ten-Kandidatinnen. Die neue Europameisterin Sofie Wright aus Großbritannien und die EM-Zweite, die Französin Hélène Clauzel gelten auch in Albstadt als favorisiert. Zumal die Strecke in Jönköping ein wenig mit dem Profil des deutschen Weltcups vergleichbar ist.
Kathleen Bock (Hülben) und Franziska Blaß (Bayreuth) kommt das Profil im Bullentäle nicht so sehr entgegen.