Mount Sainte Anne (rad-net) - Zum Auftakt des Mountainbike-Weltcup-Wochenendes im kanadischen Mont Sainte Anne hat der Remchinger Simon Gegenheimer im Eliminator-Wettbewerb triumphiert. Sabine Spitz gelang als Fünfte der Sprung aufs Weltcup-Podium.
In einem turbulenten Finale verbuchte Simon Gegenheimer seinen zweiten Weltcupsieg. Der Rose-Vaujany-Fahrer setzte sich vor dem WM-Dritten Catriel Soto (Argentinien) und Fabrice Mels aus Belgien durch, der die Führung in der Gesamtwertung übernahm.
Den Weg ins Finale überstand Simon Gegenheimer ohne große Probleme. Seine Starts gelangen ihm jeweils sehr gut und die waren auf dem 842 Meter langen Kurs in Mont Sainte Anne von großer Bedeutung. Danach waren Überholvorgänge sehr schwierig und dem starken Fahrtechniker aus dem Nordschwarzwald auf der Pumptrack-Passage vor dem Ziel vorbei zu kommen, ist ohnehin sehr schwierig.
Im Finale hatte jedoch Europameister Daniel Federspiel (Ötztal-Scott) den besten Start. «Ich war etwas überrascht, dass die an mir vorbei sind und war froh, dass ich vor der Passage mit den Anliegern wieder auf Platz zwei fahren konnte», erklärte Gegenheimer zu den ersten 250 Metern. Federspiel hatte schon ein paar Meter Vorsprung, doch dann rutschte dem Österreicher das Vorderrad weg. «Völlig unnötig», bekannte Federspiel, konnte im Ziel allerdings schon wieder lachen.
Sein Sturz brachte das Finale praktisch kurzzeitig zum Stillstand. Simon Gegenheimer war als Erster wieder im Sattel und Catriel Soto fuhr ihm hinterher. Dahinter riss Federspiel sein Bike hoch und hakte mit dieser Bewegung bei Fabrice Mels (Salcano-Alanya) ein. Damit war für diese beiden das Rennen um den Sieg gelaufen und bei Federspiel verklemmte auch noch die Kette.
«Ich habe einfach alles gegeben was ich hatte», erzählte Gegenheimer. Von Taktik war nicht mehr die Rede. Souverän surfte er über die Wellen des Pumptracks, so dass Soto sein Hinterrad verlor und auf der Zielgerade nicht mehr in den Windschatten kam. «Voriges Jahr habe ich in Hafjell gewonnen. Das war so ein super Gefühl. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das noch mal haben würde. Ein Sieg ist einfach was Besonderes», sagte Gegenheimer jubelnd über seinen zweiten Weltcupsieg.
In der Gesamtwertung katapultierte sich der Deutsche von Rang zehn auf Rang vier nach vorne. Die Top Drei Mels, Weltmeister van der Ploeg (Giant Australia, 6.) und Federspiel sind allerdings ein Stück entfernt.
Christian Pfäffle (Lexware Mountainbike Team) schied im Achtelfinale aus, nachdem ihn der Schweizer Nicolas Lüthi vor der Einfahrt zum Pumptrack ausmanövrierte und danach ein Konter nicht mehr möglich war.
Damen: Sabine Spitz zeigt Stehvermögen
Europameisterin Kathrin Stirnemann siegte bei den Damen und setzte sich mit ihrem dritten Sieg im Eliminator-Weltcup an die Spitze der Gesamtwertung. Die Teamkollegin von Sabine Spitz gewann vor Jenny Rissveds (Schweden) und Lisa Mitterbauer aus Österreich. Vierte wurde Andreane Lanthier-Nadeau aus Kanada.
Sabine Spitz komplettierte den Erfolg für ihr eigenes Haibike-Team mit Platz fünf. Die Startphase war für sie der Knackpunkt. Da kommt die 42-Jährige mit den halb so alten Konkurrenten nicht mit. Im Viertelfinale schaffte sie es nach zwei vergeblichen Versuchen auf der Zielgerade die Kanadierin Catherine Fleury aber doch noch abzusprinten.
Im Halbfinale wurde ihr dann zum Verhängnis, dass zwischen den Kanadierinnen Lanthier-Nadeau und der Landesmeisterin Elodie Bernier eine Lücke entstand, so dass auf der Zielgeraden der Weg zu Position zwei hinter Jenny Rissveds zu weit war.
Im kleinen Finale konnte sich Spitz dann wohl aufgrund ihres Stehvermögens durchsetzen. «Ich glaube nicht ich bin schneller geworden, sondern die Jungen langsamer», lachte Spitz. Die Führende Adrienne Pichette sei «fast gestanden», bevor es auf die Zielgerade gegangen sei.
«Ist doch nicht schlecht: Beim zweiten Sprint zum ersten Mal auf dem Podium», freute sich Sabine Spitz über ihren Erfolg. Und mit Blick auf das sonntägliche Cross-Country-Rennen meinte sie: «Beim Weltcup in Cairns hat das auch gut hingehauen. Ich werde am Samstag auf der Strecke nur noch ein paar Technik-Passagen anschauen.»