Wie schon bei den Frauen, bestritten auch die Männer Elite und U23 ein gemeinsames Rennen. Schelb hatte keinen optimalen Start erwischt. «Ich bin aus der dritten Startreihe ins Rennen gegangen und bin eigentlich auch ganz gut weg gekommen, aber habe dann eher Positionen eingebüßt und nicht so hart um die Position gefightet.» Dann kam er immer besser in Schwung, denn «ich habe mega Power gehabt und bin ohne große Mühe immer weiter nach vorne gefahren». Schon in der zweiten von sieben Runden stieß er in die Top-Ten vor. «Ich bin in der Gruppe um Platz drei dann erst einmal etwas mitgefahren, um mich zu erholen», so Schelb weiter.

Der spätere Sieger Simon Andreassen (Dänemark) war da schon länger enteilt. Luca Braidot (Italien) hatte sich auf die Verfolgung von Andreassen gemacht, doch wurde in der letzten Runde von Schelb eingeholt, nachdem der sich inzwischen aus der Verfolgergruppe gelöst hatte. Während Andreassen mit 37 Sekunden Vorsprung gewann, setzte sich Schelb im Schlussspurt gegen Braidot durch und sicherte sich damit die Silbermedaille. «Ich bin mega zufrieden. Mit dem neunten Platz in der Quali gestern war ich sehr, sehr unzufrieden. Ich wusste, dass ich deutlich mehr kann und mehr für mich drin ist. Jetzt konnte ich das endlich mal nach den schlechten Weltcuprennen zeigen.»

Maximilian Brandl verpasste als Elfter (+1:22) die Top-Ten knapp. Er hatte eigentlich einen sehr guten Start, nachdem er aus erster Reihe ins Rennen gegangen war, und lag auf Rang zwei. «Leider handelte er sich dann einen platten Vorderreifen ein, der ihn ganz weit zurückgeworfen hat», bedauerte Nachwuchs-Bundestrainer Marc Schäfer. Brandl musste dann erst einmal das Feld wieder von hinten aufrollen. «Das Ergebnis lässt erahnen, dass da heute mehr möglich gewesen wäre», so Schäfer. Leon R. Kaiser belegte den 13. Platz (+1:40).

In der U23 hatte sich Krüger schon in der ersten Runde in die Top-Ten gefahren und verteidigte seine Position bis zum Schluss, um am Ende den achten Platz (+0:47) zu belegen. Es siegte Joseph Blackmore (Großbritannien), nachdem er sich in der vorletzten Runde alleine an die Spitze des Rennens setzten konnte. Dario Lillo (Schweiz) und Oleksandr Hudyma (Ukraine) überquerten mit sieben beziehungsweise zehn Sekunden Rückstand zu Blackmore als zweit- und drittbester U23-Fahrer den Zielstrich.

Schäfer zog ein positives Fazit von den ersten EM-Entscheidungen: «Das war ein sehr erfolgreicher Tag für uns mit dem kompletten Medaillensatz.» Zuvor hatten Kira Böhm und Carla Hahn Gold und Silber bei den Frauen U23 geholt (rad-net berichtete).

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