Darfo Boario Terme (rad-net) - Das deutsche Staffel-Quintett hat bei den
MTB-Europameisterschaften in Darfo Boario Terme eine Medaille verpasst. 35
Sekunden hinter Bronze-Medaillengewinner Italien wurden das BDR-Team Vierte.
Titelverteidiger Schweiz gewann nach fünf Mal vier Kilometern in 1:06:13 Minuten
46 Sekunden vor Dänemark und 1:15 Minuten vor den Gastgebern.
U23-Athlet Georg Egger hatte als Schlussfahrer keine Chance mehr. Zu groß war
der Rückstand auf die Italiener (24 Sekunden), für die
Albstadt-U23-Weltcupsieger Nadir Colledani ins Rennen ging. Der 22-Jährige aus
Obergessertshausen verkaufte sich dennoch gut und fuhr eine Zeit, die nur 9
Sekunden schlechter war als die von Colledani. Egger hatte zuerst noch den
österreichischen U23-Meister Max Foidl überholen. Durch den kam er einmal auch
ins Straucheln, konnte sich dann aber von ihm absetzen und den vierten Platz ins
Ziel bringen.
«Die Strecke ist hart, mehr war einfach nicht drin. Vielleicht hatte ich die DM
noch in den Beinen, aber ich denke insgesamt war es nicht schlecht», meinte
Egger.
Franziska Koch (Mettmann) konnte als vorletzte Starterin gegen die Italienerin
Marika Tovo und die Österreicherin Laura Stigger, beide Juniorinnen wie Koch,
nicht Paroli bieten und verlor die bis dahin dritte Position. «Für mich war es
meine erste Staffel-Erfahrung. Die Italienerin ging Mitte der Runde vorbei, ich
musste aber meinen Rhythmus fahren», erklärte Koch. «Ich habe ein paar Fehler
gemacht, die Zeit und Kraft gekostet haben. Tut mir leid, dass ich dem Team
nicht besser helfen konnte.»
Adelheid Morath (Freiburg) bot bis etwa zur Hälfte ihrer Runde eine starke
Leistung. Sie passierte sogar die zehn Sekunden vor ihr ins Rennen gegangene
Linda Indergand (Schweiz) und riss eine Lücke. Doch dann unterlief ihr an einem
Drop ein Fehler und sie stürzte. Indergand ging wieder vorbei und zog weg. «Ich
bin kurz aus dem Konzept gekommen, einfach zu nervös gewesen. Körperlich ging es
sehr gut, aber unten auf der Fläche hatte ich gegen Linda keine Chance», so
Morath zu ihrer Runde.
Junior Tim Meier (Rheinfelden) hatte an dritter Stelle an sie übergeben. «Es
lief ganz gut. Ich wollte am Berg eigentlich noch Druck machen, aber das ging
nicht weil der Untergrund zu lose ist. Insgesamt bin ich aber gut durchgekommen,
ohne Fahrfehler», sagte Meier.
Ben Zwiehoff (Essen) hatte an vierter Stelle an Meier gewechselt, 29 Sekunden
nach Kerschbaumer. Dem deutschen Quintett war schon vorher klar, dass alle Fünf
perfekt durchkommen müssen, um eine Medaille mit nach Hause zu nehmen. Das hat
zwar nicht geklappt, die Einzelleistungen seien aber sicherlich nicht
enttäuschend gewesen, so Bundestrainer Peter Schaupp.
Andri Frischknecht vollendete für die Schweiz den sieben EM-Titel im Team-Relay
und damit auch die Titelverteidigung. Knapp zwei Minuten holte er gegen eine
gesundheitlich angeschlagene Malene Degn aus Dänemark auf seiner Schlussrunde
auf und ließ sich von Filippo Colombo, Joel Roth, Linda Indergand und Alessandra
Keller feiern. «Die anderen haben super Vorarbeit geleistet, ich musste nur noch
abliefern. Es ist natürlich schön mit einer Goldmedaille in die EM zu starten»,
so Frischknecht.