Wombach (rad-net) - Ronja Eibl aus Grosselfingen hat bei den Deutschen Cross-Country-Meisterschaften in Wombach hat ihren Titel in der U23-Kategorie verteidigt und wurde damit ihrer Favoritinnenrolle gerecht. Die 19-Jährige von der Schwäbischen Alb gewann souverän nach 1:06:26 Stunden mit 3:09 Minuten Vorsprung auf Nina Benz aus Laichingen und 4:37 Minuten vor Kim Anika Ames aus Hirzweiler.
Ronja Eibl (Corendon-Circus) war dem Rest der U23-Konkurrenz rasch enteilt. «Ich habe versucht dran zu bleiben, aber schnell gemerkt, dass Ronjas Tempo zu hoch ist. Ich wollte nicht riskieren am Ende einzugehen», erklärte Nina Benz (Conway Factory Racing), die sich an die zweite Position setzte und Kim Ames nach und nach abschüttelte.
Ronja Eibl indes war sich gar nicht so sicher, was hinter ihr abging. «Ich habe heute keine Zeiten bekommen. Man hat mir immer nur gesagt, wie viel ich hinter Lisa bin. Das hat mich aber gar nicht so interessiert.» Lisa Brandau war als Elite-Fahrerin eine Minute vorher gestartet. Ihr kam Eibl zwar immer näher und überholte sie in ihrer letzten Runde auch noch, doch das war ja nicht relevant. Brandau hatte ja sechs und nicht nur fünf Runden zu fahren wie Eibl. Dass man sie an Brandau vergleicht, zeigt aber schon mit welchen Maßstäben man Eibl misst.
«Es war schon schwierig alleine zu sein. Du machst einen Fahrfehler und denkst dir, oh, vielleicht holen sie mich ein. Ich bin einfach nur froh, dass ich den Titel verteidigen konnte», erklärte sie und fügte mit einem Lachen hinzu: «Und dass ich für den Weltcup in Andorra die richtigen Trikots eingepackt habe.» Also die mit den schwarz-rot-goldenen Streifen.
Nina Benz feierte mit der Silbermedaille ihr bisher bestes Resultat bei Deutschen Meisterschaften. «Das hier in Wombach, das ist ein gutes Pflaster für mich», grinste Benz, «hier habe ich vor drei Jahren bei den Juniorinnen schon Bronze gewonnen. Sonst hat es bei Meisterschaften bei mir nie richtig geklappt. War cool heute und hat Spaß gemacht.»
«Cool» war es nicht wirklich, denn die Quecksilber-Säule kletterte zügig in Richtung 30 Grad.
Das bekam auch Kim Ames zu spüren. Zwei Tage nach Sprint-Bronze waren die Beine auch nicht mehr ganz frisch. «Ich weiß nicht ob es der Sprint war, aber ich hatte heute zu kämpfen. Ich bin froh, dass es zu Bronze gereicht hat», meinte Ames. «Dass ich im Sprint gestartet bin, hat sich auf jeden Fall gelohnt.»
43 Sekunden hinter ihr kam Franziska Koch (Mettmann/Watersley R&D) ins Ziel. Die Junioren-Meisterin des Vorjahres, die sich inzwischen hauptsächlich im Straßenrennsport bewegt, kam gegen Ende immer näher und bedauerte, dass das Rennen wegen der Regenfälle am Tag zuvor um eine Runde verkürzt wurde. «Das wäre mir mehr entgegen kommen. Ich musste mich auf dem rutschigen Untergrund erst zurecht finden», so Koch.
Platz fünf ging an Sprint-Meisterin Lia Schrievers (Bayreuth, +9:52).