Wombach (rad-net) - Zum Auftakt der Deutschen Mountainbike-Meisterschaften in Wombach hat die Bayreutherin Lia Schrievers ihren Titel in der Eliminator-Disziplin verteidigt. In einem spannenden Finale verwies die U23-Fahrerin Nadine Rieder aus Sonthofen auf den Silberrang, die Bronzemedaille ging überraschend an Kim Ames aus Hirzweiler.
«Ich hätte mir den Berg länger gewünscht», sagte Nadine Rieder (Rotwild Factory Team) mit einem Lachen. Tatsächlich ging die Zielgerade auf Asphalt steil bergauf, aber nicht so weit wie ursprünglich geplant, sondern nur gut 30 Meter.
Rieder erwischte im Gegensatz zu Lia Schrievers (German Technology Racing) keinen guten Start. So konnte die Titelverteidigerin nach einem guten Start das Rennen in der Abfahrt kontrolliert angehen und dann auf der folgenden Geraden «volle Kraft voraus» gehen. Rieder kam erst vor der Zielgeraden an die zweite Position und es fehlten dann die Meter, um mit Geschwindigkeitsüberschuss noch an Schrievers vorbei zu ziehen. «Ich gratuliere Lia, sie ist super gefahren. Ich freue mich auch über Silber, das ist die Farbe, die ich bis jetzt noch nicht hatte», meinte die 29-Jährige.
Lia Schrievers aber zeigte sich völlig überwältigt. «Am Dienstag lag ich noch mit Magen-Darm-Beschwerden im Bett, mein Trainer meinte, ich brauche gar nicht anzutreten. Das hier ist echt ein Wunder, da geht der Dank auch nach oben», kommentierte Schrievers ihren zweiten Titelgewinn, mit dem sie beweisen konnte, dass ihr Sieg 2018 kein Zufall war. Seit dem Sieg in Kirchzarten war sie keinen Sprint mehr gefahren.
Ein paar Meter entfernt stand eine ebenfalls überglückliche Kim Ames (Herzlichst Zypern), die in ihren Finalläufen immer einen schlechten Start hatte. «Ich bin eigentlich nur zum Spaß mitgefahren, wo ich schon mal hier bin. Mein Trainer (Sascha Schwindling) hat mich überzeugt. Es ist so geil, dass ich hier mit einer Medaille weg gehe», meinte Ames.
Sie ließ die Meisterin von 2017, Clara Brehm (Stenger Bike) aus dem nahen Waldaschaff, hinter sich. Die war hervorragend gestartet, doch schon vor dem Wettbewerb hatte sie gestanden, dass ihr noch «das Stehvermögen» fehlt. Das Lächeln ließ sie sich aber auch mit der «Holzmedaille» nicht aus dem Gesicht vertreiben.
Mit-Favoritin Marion Fromberger (Mountainbike Racing Team) schied im Halbfinale aus, nachdem sie in der Zielkurve weggerutscht war und gegen Schrievers und Rieder verlor. «So ist es halt», nahm sie es gelassen. Wohl wissend, dass beim Sprint schon Kleinigkeiten eine entscheidende Rolle spielen und nicht alles beherrschbar ist.