Bad Salzdetfurth (rad-net) - Der Untermünkheimer Noah Neff feierte am Sonntagvormittag in Bad Salzdetfurth den Deutschen Meister-Titel in der Jugendklasse U17. Neff verteidigte nach einem langen Solo seine Führung am Ende knapp eine Sekunde vor Rico Libesch aus Schotten. Bronze ging an Thore Hemmerling aus St. Ingbert, 1:36 Minuten zurück.
Die Jugendfahrer, die im Handicap-Start ins Rennen über die vier verkürzten Runden (3,4km) gingen, hatten mit den Bedingungen schwer zu kämpfen. Die Regenfälle in der Nacht hatten die Strecke noch mal rutschiger gemacht.
Noah Neff, der aus der ersten Startreihe in die Konkurrenz ging, übernahm rasch die Führung. Dass er sich bereits in Runde eins absetzen konnte, war nicht sein Plan. «Das hat sich so ergeben und als ich vorne war, wollte ich auch nicht mehr warten», erklärte Neff. Er habe aber einen kontrollierten Rhythmus angeschlagen, erzählte Neff. Dass er sich so auf und davon machen konnte, hatte auch damit zu tun, dass Rico Liebisch mit 20-sekündiger Startverzögerung gar nicht in den Zweikampf kam.
Ende der zweiten Runde hatte Noah Neff bereits 59 Sekunden Vorsprung, doch Liebisch gab nicht auf. Er manövrierte sich an die zweite Position und fraß die Sekunden regelrecht auf. «Ich wusste schon, dass er näher kommt, aber erst als es nach dem letzten Downhill durch die Hofeinfahrt ging, habe ich realisiert, dass er hinter mir war», berichtete Neff aus seiner Sicht. Da waren noch rund 300 Meter zu fahren. «Das habe ich nicht erwartet, deshalb auch kräftigen Applaus für Rico.»
Mit vielleicht zehn Metern Vorsprung kam Neff auf die Zielgerade und sprintete zum Titel. «Ich vermute, Rico ist in der letzten Runde im Downhill unheimlich schnell gewesen. Aber ich war mir aber sicher, dass ich mir das nicht mehr nehmen lasse», so Noah Neff. «Jetzt bin ich überglücklich, einfach Wahnsinn.»
Rico Liebisch hatte sich ein Top-Fünf-Ergebnis zum Ziel gesetzt. Insofern war er mit seiner Silbermedaille mehr als zufrieden. «Enttäuscht bin ich nicht wirklich», bekannte der Hesse, «aber es wäre schon schön gewesen Meister zu werden.» Zu Beginn hätte er aufholen müssen, aber er sei anfangs auch «noch nicht so in Tritt gekommen».
Thore Hemmerling war auf dem dritten Rang durchaus eine Überraschung. Auch der Deutsche Schülermeister des Jahres 2016 war mit 20 Sekunden Handicap ins Rennen gegangen. Doch an seiner Aufholjagd war noch bemerkenswerter, dass er im Winter monatelang ausgefallen war und erst verspätet in die Saison einsteigen konnte. Fahrtechnisch bekannt stark, steuerte er sicher durch den Matsch und erreichte zu Beginn der dritten Runde den Bronze-Rang. Dort ließ er Louis Krauss (Neckartenzlingen), der gerade erst von einem Schlüsselbeinbruch zurückgekehrt ist, hinter sich und holte im ersten U17-Jahr gleich Platz drei.
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