Heubach (rad-net) - Zum Auftakt des Wochenendes der Internationalen KMC MTB-Bundesliga in Heubach haben Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) aus Schweden und der Münstertäler Heiko Gutmann (Lexware Mountainbike Team) vor einer stimmungsvollen Zuschauerkulisse die Entscheidung im Eliminator Sprint gewonnen.
Keine Angst vor großen Namen: Heiko Gutmann ließ sich am Samstag weder von Weltcup-Sieger Samuel Gaze aus Neuseeland noch vom australischen Weltmeister Paul van der Ploeg beeindrucken, sondern nutzte beim «14. BiketheRock powered by KMC» deren Fehler ganz cool und mit viel Courage aus.
Im Halbfinale warf der 27-Jährige den Qualifikations-Schnellsten Gaze aus dem Rennen, nachdem der sich am Anfang einen kleinen Rutscher erlaubt hatte. Doch auch Paul van der Ploeg schnappte er sich noch, um souverän ins Finale der besten Vier einzuziehen. Dort erwischte van der Ploeg den besten Start, doch eingangs der zweiten 430-Meter-Runde rutschte der Aussie kurz weg und Gutmann nutzte, an zweiter Stelle liegend, seine Chance.
«Ich dachte kurz, er macht mir die Lücke noch mal zu, als ich auf gleicher Höhe war, aber dann konnte ich durchziehen», schilderte Gutmann die entscheidende Szene. Van der Ploeg versuchte noch mal anzugreifen, doch Gutmann wehrte sich erfolgreich. Auf den verbleibenden 300 Metern ließ er sich nicht mehr in Bedrängnis bringen und feierte einen fast sensationellen Sieg.
«Das ist schon mehr wert, als meine bisherigen Erfolge in der Bundesliga», freute sich der zurückhaltende Schwarzwälder, der vor zwei Jahren im Weltcup in La Bresse einmal Sechster geworden war. «Ich habe den Sieg verschenkt», meinte van der Ploeg. «Aber es war ein cooler Sprint mit vielen Zuschauern.»
Dritter wurde Emil Lindgren, der den Deutschen Meister Simon Stiebjahn (Team Bulls) aus Titisee-Neustadt nach einem schlechten Start noch von Rang drei verdrängen konnte. «Mir fehlt am Start die Power am Start, aber ich denke technisch bin ich bei den Besten. Aber es hat Spaß gemacht»,sagte Lindgren.
Simon Stiebjahn war mit seinem ersten Auftritt im Deutschen Meistertrikot «sehr zufrieden», auch wenn er den dritten Rang noch abgeben musste. «Ich habe mich gestern gar nicht gut gefühlt. Ein kleiner Tick hat mir gefehlt, um auf der Geraden vorbeizukommen. Deshalb ist Rang vier super», meinte Stiebjahn.
Damen: Engen macht es «ziemlich gut»
Bei den Damen wiederholte Alexandra Engen ihren Sieg aus dem Vorjahr - auf einer ganz anderen Strecke. Die zweifache Sprint-Weltmeisterin aus Schweden erwischte im Finale keinen guten Start. «Da ist es ein bisschen eng geworden. Deshalb habe ich zurückgezogen», sagte Engen. «Aber dann habe ich es ja ziemlich gut gemacht», fügte sie grinsend hinzu.
Die nächste Gerade nutzte sie, um einfach mal an allen drei Konkurrentinnen vorbeizuziehen. Allerdings zeigte Veronika Brüchle (Sigmarszell) bewusst wenig Gegenwehr. «Ich wollte nicht überziehen und wenn ich hinter Alex fahre, dann habe ich einen Anhaltspunkt. Endlich hat es mal wieder geklappt», freute sich die Deutsche Meisterin von 2013 über ihren zweiten Platz.
Rebecca Henderson startete in allen ihren Läufen schwach und war immer zur Aufholjagd gezwungen. «Ich habe da meine Schwierigkeiten und musste dann immer angreifen. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht», erklärte die Australierin, die im Cross-Country zur Weltklasse gehört. Nadine Rieder musste mit Rang vier vorlieb nehmen. «Schade, ich hatte heute gute Beine. Als Rebecca überholt hat, bin ich ausgeklickt und hatte dann keine Chance mehr», erklärte die DM-Dritte aus Sonthofen.
«Der Sprint dieses Jahr war auf jeden Fall eine Verbesserung gegenüber 2013», meinte Engen außerdem. Dabei dachte sie insbesondere an die schöne Zuschauerkulisse am Streckenrand. Im Start-Ziel-Bereich konnte das Publikum per Videowall das komplette Rennen verfolgen.
Das 14. BiketheRock wird am Sonntag mit den Cross-Country-Rennen fortgesetzt.
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