Saalhausen (rad-net) - Elisabeth Brandau war beim XLC 3-Nations-Cup in Saalhausen eine Klasse für sich und gewann mit riesigen Vorsprung das Damenrennen. Ben Zwiehoff verpasste den Triumph, es gewann der Belgier Ruben Scheire mit zwölf Sekunden Vorsprung auf den Bergamont-Fahrer.
Das Herrenrennen auf dem, nach nächtlichen Regenfällen, matschigen Untergrund entwickelte sich zu einem Duell zwischen Ruben Scheire und Ben Zwiehoff, obschon Bouwmeester (+1:04) nicht allzu weit weg war. Zwiehoff ließ seinen belgischen Kontrahenten am Berg immer mal wieder rund zehn Sekunden entkommen, um seinen eigenen Rhythmus fahren zu können. «Im Downhill war ich viel schneller», erzählte Zwiehoff. So konnte er in der fünften Runde Scheire in einer technischen Passage auch davon fahren und sogar 15 Sekunden Vorsprung herausholen.
Doch der Saalhausen-Sieger von 2014 schlug zurück. Er schloss auf und attackierte in der Schlussrunde. Dem hatte Zwiehoff nichts entgegen zu setzen, schloss aber trotzdem im Downhill wieder auf. «Ich bin dann aber einmal kurz im Schlamm weggerutscht», berichtet der Essener vom Schlüsselmoment.
Auf dem letzten Flachstück konnte er den Rückstand nicht mehr aufholen. «Ich trainiere im Moment sehr viel, das hat sicher ein paar Körner gekostet. Von daher war das ein Zeichen, dass mit mir in Richtung der wichtigen Phase im Mai wieder zu rechnen ist», so Zwiehoff, der die Veranstalter von Shark Attack Saalhausen lobte. «Ich finde es klasse, dass es in Deutschland im Norden wieder eine internationale Serie gibt. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung.»
Auf den Plätzen vier und fünf landeten mit Didier Bats (CST Sandd American Eagle) und Nick Vanpol (Granville Factory) zwei Belgier auf den weiteren Plätzen. Der 42-jährige Wolfram Kurschat (Kurschat Consulting) belegte als nächster Deutscher den siebten Rang (+2:42).
Damen: Brandau nicht mal mit Vollgas
Elisabeth Brandau (EBE-Racing) siegte im Sauerland auf nassem Boden mit deutlichem Vorsprung auf die Niederländerin Sophie von Berswordt und Anne Terpstra. Sie unterstrich auch damit auch in Saalhausen, dass sie mit einer prächtigen Verfassung aus dem Cyclo-Cross-Winter gekommen ist und die Form aufs Mountainbike transferiert hat. Je länger die Cross-Saison vorbei ist, desto mehr Gewicht bekommen die Resultate.
«Ich war schon sehr überrascht, als ich schon am ersten Berg vorne lag und mich niemand mehr überholt hat», so Brandau. Dabei sei sie mental gar nicht so frisch gewesen. «Die Strecke war ein bisschen einfacher als früher, das kam mir sicher etwas entgegen. Ich musste nicht die ganze Zeit Vollgas fahren», erklärte Brandau, die mit enormen 11:54 Minuten Vorsprung auf Sophie van Berswordt (Mijnbad Liv/Giant) ihren zweiten Saisonsieg einfahren konnte.
In Saalhausen hatte die Schwäbin nicht die ganz große Konkurrenz, dafür war Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) nach ihrem Knöchelbruch vom Februar noch nicht weit genug. Sie belegte bei ihrem Comeback Rang drei (+14:25), konnte auf dem glitschigen Terrain aber erst mal zufrieden sein. «Mein Fuß hat gut gehalten, damit bin ich zufrieden. Es ist noch nicht hundert Prozent, aber für heute hat es trotzdem ausgereicht. Es war mega geil wieder mit Startnummer fahren zu können», erklärte Terpstra zu ihrem Comeback. Die Form könne sie aktuell schwer einschätzen weil sie durch den Nachholbedarf aktuell eine hohe Trainingsbelastung habe. «Ich brauche noch ein bisschen Zeit.»
Theresia Schwenk (bike-components) belegte hinter Maaike De Heij (Merida Bassa) Rang fünf (+20:34).