Zürich (rad-net) - Cross-Country Vize-Europameister Fabian Giger hat einen Vertrag beim Team Colnago-Südtirol unterzeichnet. Der Schweizer fährt damit künftig an der Seite der dreifachen Weltcup-Siegerin Eva Lechner.
Dabei war das Team Colnago-Südtirol eigentlich schon Geschichte. So wurde das im Herbst kolportiert. Doch als das avisierte MTB-Team RusVelo auf Colnago-Rädern platzte, begann für Lechner und ihr Umfeld das Team-Building neu. Letztlich waren es dann doch die alten Partner, die für Lechner und ihren Team-Manager Jernej Sobocan in die Bresche sprangen. Man war auch mit dem Schweden Emil Lindgren und Ex-Weltmeisterin Maja Wloszczwoska im Gespräch, die wie Fabian Giger aus dem aufgelösten Giant-Team kommen, doch dafür reichte das Budget dann am Ende des Tages nicht aus.
So ist der Schweizer Giger der einzige Athlet, der an Eva Lechners Seite die Saison 2015 bestreitet. Der hatte im Oktober eigentlich schon einen anderen Vertrag vor Augen, doch die Hoffnungen platzten auch bei ihm.
«Ich schätze das extrem, dass Colnago als Sponsor am Ende so loyal zu Eva war und wieder ein Team möglich gemacht hat», sagt Fabian Giger gegenüber rad-net. Positiv sei, dass die gesamte Struktur sehr viel Erfahrung mitbringe. «Da stimmt alles, das Umfeld, die Betreuung und das Material», so Giger. «Es ist alles da, um Leistung zu bringen.» Abgesehen vom Mechaniker, greift man auf die bisher bestehende Mannschaft zurück.
Wie eigentlich alle ehemaligen Giant-Fahrer bedauert auch der Weltranglisten-Dritte, dass sich das Team in Luft aufgelöst hat. Dennoch könne ihn die neue Konstellation auch weiter bringen, hofft Giger. «Vielleicht ist es gut mal wieder neue Impulse zu bekommen», meint der 27-Jährige.
Für Eva Lechner ändert sich derweil nur wenig. Außer, dass sie nach vielen Jahren im reinen Frauen-Team, jetzt einen männlichen Teamkollegen hat. «Das setzt sicher auch neue Reize. Von einem Mann lernt man was anderes als von einer Frau. Ich denke, Fabian kann auch von mir was lernen, wir können uns gegenseitig weiterbringen», blickt Lechner hoffnungsvoll auf die kommende Saison.
Die 29-Jährige wird am morgigen Sonntag den Cross-Weltcup im belgischen Namur bestreiten. Das ist ihr Einstieg in die Weltcup-Saison in dieser Disziplin, in der sie vergangenen Winter WM-Silber gewinnen konnte. «Ich hatte ja noch keinen internationalen Vergleich. Deshalb weiß ich nicht, wo ich stehe», bekennt Lechner, fügt aber optimistisch hinzu: «Namur ist Mountainbike-ähnlich. Immer hoch und runter, das liegt mir ja.»
Am Ende ihrer Cross-Saison will sie bei der Weltmeisterschaft in Tabor wieder um die Medaillen fahren. «Tabor ist ein technisch schwieriges Rennen, das liegt mir», meint Eva Lechner.