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Der Bahnradsport
Die Anfänge
des Bahnradsports
Die Geschichte des Bahnradsports beginnt
bereits im vergangenen Jahrhundert. Das erste Bahnrennen der Welt datiert vom 31. Mai 1868
und wurde im Park von Saint-Cloud in Paris ausgetragen. Das Rennen, eine Art Flieger- oder
Sprinterrennen über eine Distanz von 1200 Metern, fand auf einer Erdbahn mit leicht
erhöhten Kurven statt. Sieger wurde der Engländer James Moore mit einem Vorsprung von 20
Metern in 3:50 Minuten.
Um 1880 wurden dann in den USA und
Europa immer mehr Radrennbahnen gebaut. In Deutschland errichtete der "Münchner
Velociped-Club" die erste Bahn (333 Meter), auf der am 26. Juni 1880 das erste Rennen
stattfand. Als eigentliches "Geburtsjahr" des deutschen Bahnradsports wird
jedoch der 31. Juli 1881 gefeiert, in dem der Münchner Club ein Bahnrennen veranstaltete,
bei dem erstmals auch ausländische Konkurrenz an den Start ging.
Die achtziger und neunziger Jahre
waren geprägt von der Konstituierung nationaler Verbände. Mit der Gründung des
"Deutschen Radfahrer Bundes" 1884, der sich 1919 in den heutigen "Bund
Deutscher Radfahrer" umbenannte, wurde auch der Grundstein zur Durchführung von
Meisterschaften gelegt. 1900 wurde der Internationale Radsport-Weltverband gegründet. Die
Union Cycliste Internationale (UCI) betreute zunächst Profis wie Amateure gleichermaßen.
1965 spalteten sich mit der FICP für Berufsrennfahrer und der FIAC für Amateure zwei
Unterverbände ab, die sich erst nach der Einführung der Eliteklasse 1996 wieder
auflösten.
Die erste Weltmeisterschaft der
Amateur-Steher und -Sprinter fand 1893 in Chicago statt. 1894 wurde August Lehr in
Antwerpen erster deutscher Bahn-Weltmeister. 1895 wurden in Köln, wo man eigens eine neue
Asphaltbahn baute, die ersten Weltmeisterschaften der Profis ausgetragen. Im Sprint der
Amateure siegte der Niederländer Jaap Eden, bei den Profis der Belgier Robert Protin. Bei
den Profi-Stehern gewann Jimmy Michael (Grossbritannien), bei den Amateur-Stehern Mathieu
Cordang (Niederlande). 1896 stand der Bahnradsport auf dem Programm der I. Olympischen
Spiele in Athen. In den Disziplinen Sprint, 1000-m-Zeitfahren, 5000-m-Fahren,
10000-m-Fahren, 100-Kilometer-Fahren und dem 12-Stundenrennen wurden die ersten
Bahn-Olympiasieger ermittelt.
Die Bahnlängen lagen im
wesentlichen zwischen 250 bis 666 2/3 Metern auf Sommerbahnen und 115 bis 200 Metern auf
Winterbahnen. Während die Sommerbahnen zunächst aus Makadam, später dann aus Asphalt
bestanden, ging man beim Bau der Winterbahnen schon schnell auf die Nutzung von Holz
über. Insbesondere das Münsteraner Architektenbüro Schürmann spezialisierte sich auf
die Konstruktion von Holzbahnen. Clemens Schürmann, in den zwanziger Jahren selbst
erfolgreicher Bahnradsportler, zeichnete bereits im Jahr 1926 für den Bau der Bahn in
Krefeld verantwortlich. Wenngleich die hohe Kurvenlage damals noch Kritik bei den Experten
hervorrief, setzte sich die akkurate Konstruktion von Schürmann durch. Und das
langfristig, denn noch heute zählt das Architektenbüro im Bahnradsport zu den führenden
der Welt.
Berlin, Halle, Erfurt,
Frankfurt/Main, Frankfurt/Oder, Köln, Wuppertal, Chemnitz, Leipzig, Hannover, Nürnberg,
Forst und Cottbus waren und sind zum Teil auch heute noch die Hochburgen des deutschen
Bahnradsports. Nicht zu vergessen sind auch die engagierten Veranstalter in Dudenhofen
sowie die Veranstalter der Sechstagerennen in Dortmund und München.
Technische Aspekte
im Bahnradsport:
-
Eine Bahn besteht aus zwei parallelen Geraden, die durch zwei mehr oder weniger
ansteigende Kurven verbunden sind.
-
Die Fahrer erreichen auf der Bahn Geschwindigkeiten bis zu 70 Stundenkilometer.
-
Es existieren unterschiedliche Bahnlängen. In der Regel sind die Bahnen heute
200, 250 oder 333,3 Meter lang.
-
Die Rennbahnen werden entweder aus Beton oder aus Holz gebaut. Während es sich
bei den offenen Stadien vor allem um Betonbahnen handelt, findet man in Hallen oder
überdachten Bahnen in erster Linie Holzbahnen.
Alle Bahn-Disziplinen
im Überblick
Kurzzeit-Disziplinen |
Ausdauer-Disziplinen |
Sprint Männer |
4000-m-Einerverfolgung Männer |
1000-m-Zeitfahren Männer |
Punktefahren Männer (40 km) |
Keirin Männer |
Zweier-Mannschaftsfahren Männer |
Olympischer Sprint Männer |
4000-m-Mannschaftsverfolgung Männer |
Sprint Frauen |
3000-m-Einerverfolgung Frauen |
500-m-Zeitfahren Frauen |
Punktefahren Frauen (24 km) |
Kurzzeit-Disziplin:
Sprint
-
Der Sprint ist ein klassischer Kurzzeit-Wettbewerb für zwei oder mehrere Fahrer
über eine Distanz von annähernd drei Rundenlängen. Die Zeitmessung erfolgt auf den
letzten 200 Metern.
-
Die speziellen Fähigkeiten im Sprint sind Kraft und Schnelligkeit. Die Schlüsselrolle
im Sprint spielt jedoch die Taktik. In einer Art Katz- und Mausspiel versuchen die Fahrer,
sich gegenseitig auszutricksen. Plötzliche Tempowechsel, Stehversuche und Finten sind
typische Aktionen mit dem Ziel, den Konkurrenten zu überraschen.
-
Der Sprintwettbewerb wird in Turnierform ausgetragen. Über eine vorgeschaltete
Zeitqualifikation (200 m fliegend) werden die Läufe der ersten Runde zusammengestellt.
Dabei fährt der Qualifikations-Schnellste gegen den Langsamsten, der Zweitschnellste
gegen den Zweit-Langsamsten, usw. In den ersten Runden haben unterlegene Fahrer noch eine
weitere Chance im Hoffnungslauf. Ab dem Viertelfinale werden die Sieger in zwei Läufen
ermittelt, der/die Unterlegene scheidet aus. Steht es nach zwei Läufen unentschieden,
gibt es einen (dritten) Entscheidungslauf.
-
Der Sprint ist die älteste noch betriebene Meisterschaftsdisziplin (1895 erste
Weltmeisterschaft in Köln) und wird bei allen internationalen Meisterschaften für alle
Kategorien ausgetragen. Bei den Weltmeisterschaften steht der Sprint bei den Männern seit
1893 (Profis seit 1895, Frauen seit 1958) auf dem Programm, bei Olympischen Spielen seit
1896 (Frauen seit 1988). Die Junioren ermitteln ihren internationalen Meister seit 1975,
die Juniorinnen seit 1987.
-
Bei Deutschen Meisterschaften wird im Sprint bei den Männern, Frauen, Junioren,
Juniorinnen, bei der männlichen und weiblichen Jugend je ein Meister ermittelt.
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Männer |
Frauen |
Olympische
Spiele 1996 |
Jens
Fiedler/GER |
Félicia
Ballanger/FRA |
Weltmeisterschaft
1998 |
Florian
Rousseau/FRA |
Félicia
Ballanger/FRA |
Deutsche
Meisterschaft 1999 |
Jens
Fiedler/Chemnitz |
Katrin
Meinke/Cottbus |
Kurzzeit-Disziplin:
1000-m-Zeitfahren / 500-m-Zeitfahren
-
Das Zeitfahren wird als einzige Bahnradsport-Disziplin ohne
Qualifikation sowie Vor- und Zwischenläufe entschieden. Bis 1993 befand sich jeweils nur
ein Fahrer auf der Bahn, von 1994 bis 1997 bestritten zwei Fahrer das Rennen gleichzeitig.
1998 kehrte man zur alten Regelung zurück, d.h. ein Fahrer befindet sich auf der Bahn und
fährt "gegen die Uhr".
-
Das 1000-m-Zeitfahren der Männer, auch Olympischer
Kilometer genannt, war bis jetzt traditionell die erste Entscheidung bei
internationalen Championaten.
-
Ein Kurzzeit-Allrounder kann national im Sprint und im Zeitfahren
bestehen, international setzte jedoch in den 70er Jahren eine Spezialisierung ein. Der
Zeitfahrer teilt seine Kraftreserven nur bedingt ein. Mit einem kraftvollen Antritt nach
stehendem Start muss schnell die Maximalgeschwindigkeit erreicht werden. Die besten Zeiten
über den "Kilometer" liegen um eine Minute.
-
Das spezielle Ausdauervermögen und ein akkurater Tritt sind für die
Fahrzeit entscheidend. Taktik spielt eine untergeordnete Rolle.
-
Das 1000-m-Zeitfahren wird bei Olympischen Spielen seit 1928
gefahren, bei Weltmeisterschaften seit 1966. Im Programm der Junioren-Titelkämpfe steht
der "Kilometer" seit 1977. Die Frauen bestritten 1995 erstmals eine
Weltmeisterschaft über 500 Meter. Im Jahr 2000 in Sydney wird das Zeitfahren für die
Frauen erstmals olympisch sein. Auf nationaler Ebene kämpfen zusätzlich Junioren,
Juniorinnen sowie die männliche und weibliche Jugend um die Deutsche Meisterschaft.
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Männer |
Frauen |
Olympische
Spiele 1996 |
Florian
Rousseau/FRA |
keine
olympische Disziplin |
Weltmeisterschaft
1998 |
Arnaud
Tournant/FRA |
Félicia
Ballanger/FRA |
Deutsche
Meisterschaft 1999 |
Stefan
Nimke/Schwerin |
Ulrike
Weichelt/Erfurt |
Kurzzeit-Disziplin:
Keirin
-
Keirin ist eine aus Japan kommende Variante des klassischen Sprints, die dort nach Ende
des Zweiten Weltkriegs eingeführt wurde. An Totalisatoren können auf die Fahrer -
ähnlich wie bei Pferde- oder Hunderennen - Wetten abgeschlossen werden. Die Gewinne
gingen anfangs in den Wiederaufbau und werden auch heute noch vielfach für soziale Zwecke
verwendet. Für Nicht-Japaner gibt es jeweils im Frühjahr eine eigene
Rennserie im Land der aufgehenden Sonne".
-
Keirinrennen werden mit acht Teilnehmern über eine Distanz von etwa 2000 Metern
gefahren (je nach Bahnlänge). In den ersten Runden (1400 Meter) fährt ein Dernyfahrer
dem Feld voran. Er führt die Fahrer an eine Geschwindigkeit von ca. 35-42 Kilometern
heran. Hinter ihm suchen die Rennfahrer die für sie günstigste Position. Zweieinhalb
Runden (600 Meter) vor dem Ziel fährt der Schrittmacher von der Bahn und der eigentliche
Finalkampf setzt ein.
-
Stärke, Mut und Durchsetzungskraft sind die wichtigsten Eigenschaften im Keirin.
-
Je nach Anzahl der Teilnehmer werden Vorrunden und Halbfinale gefahren, aus denen sich
eine vorher festgelegte Anzahl Fahrer für die nächste Runde qualifiziert. Nach den
Vorläufen gibt es für die Unterlegenen eine weitere Chance in Hoffnungsläufen.
-
Keirinrennen wurden erstmals bei der WM 1978 (München) und 1979 (Amsterdam) als
Demonstrationswettbewerb gezeigt. Erst danach sanktionierte die UCI die neue Disziplin und
nahm sie 1980 in das Programm der Weltmeisterschaften auf.
-
Obwohl Japan die Heimat des Keirin-Sports ist, gehen nur relativ wenige japanische
Fahrer bei den WM-Rennen an den Start. Überraschenderweise dominieren sie die Rennen auch
nicht, lediglich 1987 in Wien gelang dem Japaner Harumi Honda ein WM-Sieg. Der Grund liegt
vor allem darin, dass sich die Japaner in erster Linie auf "ihre" Saison
konzentrieren, um in den Rennen möglichst viel Geld zu verdienen. Diese Saison dauert
lediglich drei bis vier Monate und beinhaltet nicht die Vorbereitung auf die
Weltmeisterschaften.
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Männer |
Olympische
Spiele 1996 |
keine
olympische Disziplin |
Weltmeisterschaft
1998 |
Jens
Fiedler/GER |
Deutsche
Meisterschaft 1999 |
Jens
Fiedler/Chemnitz |
Kurzzeit-Disziplin:
Olympischer Sprint
-
Der Olympische Sprint ist eine noch junge
Meisterschaftsdisziplin. Offizielle Titel in dieser Kurzzeit-Mannschaftssportart wurden
1995 bei den Weltmeisterschaften erstmals vergeben.
-
Eine Mannschaft im Olympischen Sprint besteht aus drei Fahrern. Zwei Teams treten
gegeneinander an. Der Startfahrer hat die Aufgabe, das Team schnell auf eine hohe
Geschwindigkeit zu bringen. Nach einer Bahnlänge plus maximal 30 Metern scheidet jeweils
der führende Fahrer aus und verlässt die Bahn. Der zweite Fahrer führt ebenfalls nur
eine Runde und überlässt dem Dritten die Schlussrunde. Die Zeit wird gemessen, wenn der
dritte Fahrer die Ziellinie überquert.
-
Der führende Fahrer darf nicht vor Vollendung der Bahnrunde abgelöst werden und nie
länger als eine volle Runde plus maximal 30 Meter in Führung bleiben. Bei Nichteinhalten
dieser Bestimmungen wird die Mannschaft aus dem Rennen genommen.
-
Der Olympische Sprint wird in Turnierform ausgetragen. In den Ausscheidungsläufen
qualifizieren sich die acht zeitschnellsten Mannschaften für die zweite Runde, in der der
Erste gegen den Achten, der Zweite gegen den Siebten usw. antritt. Die vier
Siegermannschaften bestreiten das Finale. Hier kämpfen die beiden zeitschnellsten Teams
aus der zweiten Runde um Platz eins und zwei und die Nächstplatzierten um die Plätze
drei und vier.
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Männer |
Olympische
Spiele 1996 |
keine
olympische Disziplin |
Weltmeisterschaft
1998 |
Frankreich
(LeQuellec/Rousseau/Hartwell) |
Deutsche
Meisterschaft 1999 |
XXL-Team
(Fiedler/Pokorny/v. Eijden) |
Ausdauer-Disziplin:
4000-m-Einerverfolgung / 3000-m-Einerverfolgung
-
Die Einzelverfolgung ist eine Zeitfahr-Disziplin, die auf Grund der längeren Distanz zu
den Ausdauer-Sportarten zählt. Ein Verfolgerturnier bei internationalen Meisterschaften
wird in Turnierform nach dem K.O.-System gefahren. Dabei starten die Fahrer jeweils bei
der Mitte der gegenüberliegenden Geraden. Ziel des Rennens ist, die beste Zeit zu fahren.
Dabei kann es vorkommen, dass ein Fahrer den anderen einholt. Die besten Zeiten der
männlichen Einerverfolger über 4000 Meter liegen um die 4:30 Minuten, die besten Frauen
benötigen für die 3000 Meter etwa 3:40 Minuten.
-
Die vier Zeitschnellsten der Qualifikation erreichen das Halbfinale. Die beiden
Schnellsten im Halbfinale kommen ins Finale, der schnellste Verlierer gewinnt
die Bronzemedaille. Die Unterlegenen der Qualifikation werden nach erreichter Zeit ab
Platz fünf in der Gesamtwertung eingestuft.
-
Neu im Reglement ist, dass die in der Qualifikation überrundeten Fahrer nicht mehr
ausscheiden. Sie dürfen das Rennen zu Ende fahren, müssen jedoch einen 10-Meter-Abstand
zum Konkurrenten wahren und dürfen den Konkurrenten auch nicht mehr einholen.
-
In der Einerverfolgung spielen spezielle Ausdauer und Taktik eine große Rolle. Die
Entscheidung, am Start oder im Endspurt schnell zu sein, kann für den Ausgang des Rennens
ausschlaggebend sein.
-
Nach der Zusammenlegung von Profis und Amateuren werden in dieser Kategorie 4000 Meter
gefahren, die Junioren und Frauen absolvieren 3000 Meter, die Juniorinnen sowie die
männliche und weibliche Jugend 2000 Meter.
-
Verfolgungsrennen werden seit 1964 bei Olympischen Spielen (Frauen 1992) gefahren, bei
Weltmeisterschaften seit 1946 (Frauen 1958) und bei den Junioren seit 1975 (Juniorinnen
1987).
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Männer |
Frauen |
Olympische
Spiele 1996 |
Andrea
Collinelli/ITA |
Antonella
Bellutti/ITA |
Weltmeisterschaft
1998 |
Phillippe
Ermenault/FRA |
Lucy
Tyler-Sharman/AUS |
Deutsche
Meisterschaft 1999 |
Jens
Lehmann/Leipzig |
Judith
Arndt/Frankfurt-Oder |
Ausdauer-Disziplin: Punktefahren
-
Beim Punktefahren erfolgen nach einem (fliegenden)
Massenstart in vorher festgelegten Intervallen (alle zwei Kilometer) an der Ziellinie
Punktewertungen, bei denen dem Sieger 5, dem Zweiten 3, dem Dritten 2 und dem Vierten 1
Punkt gutgeschrieben werden. Bei der Halbzeit- und Schluss-Wertung werden doppelte Punkte
vergeben. Schaffen ein oder mehrere Fahrer Überrundungen, zählen Runden- vor
Punktgewinne. Sind zwei oder mehr Fahrer am Schluss runden- und punktgleich, zählt
die Anzahl der gewonnenen Wertungen. Sind auch die gleich, entscheidet die bessere
Platzierung in der Schlusswertung.
-
Gefahren wird bei den Männern über eine Strecke von 40 Kilometern, bei den Frauen
über 24 Kilometer.
-
Einen guten Punktefahrer zeichnen Eigenschaften wie Mut, fahrerisches Können,
Intelligenz, Übersicht, Konzentration, Reaktion, Antrittsgeschwindigkeit und Ausdauer
aus. Der Punktefahrer wird in die Kategorie der Ausdauersportler eingestuft.
-
Das Punktefahren zählt international zu den jüngeren Disziplinen. Bei Olympischen
Spielen wird es seit 1984 (Frauen seit 1996), bei Weltmeisterschaften seit 1977 (Frauen
1988) und bei den Junioren seit 1975 (Juniorinnen 1989) ausgetragen.
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Männer |
Frauen |
Olympische
Spiele 1996 |
Silvio
Martinello/ITA |
Nathalie
Lancien/FRA |
Weltmeisterschaft
1998 |
Juan
Llaneras/ESP |
Teodora
Ruano/ESP |
Deutsche
Meisterschaft 1999 |
Andreas
Kappes/Köln |
Judith
Arndt/Frankfurt-Oder |
Ausdauer-Disziplin:
Zweier-Mannschaftsfahren
-
Das Zweier-Mannschaftsfahren, auch
"Madison" genannt, hat seine Ursprünge bei den Sechstagerennen, die 1899
zum ersten Mal in New York im "Madison Square Garden" ausgerichtet wurden.
Vorläufer waren die Rollschuhläufer, die Ausgang der 90er Jahre im vergangenen
Jahrhundert eine Ablösetechnik entwickelten.
-
Zweier-Mannschaftsrennen waren über Jahre nur von den Sechstagerennen und später als
Höhepunkt vieler Bahnrennen bekannt. 1995 wurde diese Disziplin bei Weltmeisterschaften
für Männer eingeführt. Im Jahr 2000 in Sydney ist das Zweier-Mannschaftsfahren erstmals
olympische Disziplin.
-
Gefahren wird über eine Strecke von 60 Kilometern. Dabei können sich die beiden zu
einem Team gehörenden Fahrer immer dann ablösen, wenn sie aneinander vorbeifahren. Die
Ablösung erfolgt üblicherweise mit einem Schleudergriff. Es befindet sich stets ein
Fahrer im Rennen, während der andere bis zur nächsten Ablösung neutralisiert ist und
langsam auf der Bahn weiterfährt (normalerweise eineinhalb Runden). Ziel ist es,
möglichst viele Runden zu absolvieren. In festgelegten Intervallen werden Punktewertungen
(5, 3, 2, 1 Punkte) gefahren. Wie beim Punktefahren gilt die Regel Rundengewinn geht
vor Punktgewinn.
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Männer |
Olympische
Spiele 1996 |
keine
olympische Disziplin |
Weltmeisterschaft
1998 |
Etienne De
Wilde/Mathew Gilmore / Belgien |
Deutsche
Meisterschaft 1999 |
Thorsten
Rund/Guido Fulst / Cottbus/Berlin |
Ausdauer-Disziplin: Mannschaftsverfolgung
-
Die 4000-m-Mannschaftsverfolgung gilt als die
Königsdisziplin im Bahnradsport. Hier kommt es auf ein gut abgestimmtes Quartett
bestehend aus vier leistungsstarken Einzelkönnern an. An dieser Disziplin wird oft auch
die Leistung des Trainers gemessen, der das harmonische Quartett
zusammenstellt.
-
Von den Mitgliedern eines Bahnvierers wird neben einer guten Leistung als
Einzelverfolger vor allem hohes technisches Können verlangt. Das extreme Hinterradfahren,
bei dem der Windschatten des Vordermannes ausgenutzt wird, und die Ablösungen jeweils in
den Kurven nach einer halben oder ganzen Runde machen einen Großteil des Erfolges aus.
-
Zwei Teams starten auf der Mitte der gegenüberliegenden Geraden. Für die Zeitmessung
zählt die Zeit des dritten Fahrers. Drei Fahrer müssen also auf jeden Fall ins Ziel
kommen. Es kann vorkommen, dass ein Fahrer vor Ende der Renndistanz aussteigt und der
Vierer "gesprengt" wird.
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Die Mannschafts-Verfolgung wird international wie die Einer-Verfolgung in Turnierform
gefahren. Die vier schnellsten Vierer erreichen das Halbfinale, in dem sich der
Zeitschnellste und der Vierte sowie der Zweite und der Dritte gegenüberstehen. Platz drei
belegt der schnellste unterlegene Vierer aus dem Halbfinale. Die aus der Qualifikation von
Rang fünf bis acht platzierten Mannschaften werden nach ihrer gefahrenen Zeit ab Rang
fünf der Gesamtwertung eingestuft.
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Die Bahnvierer der Männer und Junioren fahren international die klassische Distanz von
vier Kilometern. Bei Olympischen Spielen wird der Vierer seit 1908 gefahren, bei
Weltmeisterschaften seit 1962 (Junioren 1975).
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Männer |
Olympische
Spiele 1996 |
Frankreich
(Capelle/Ermenault/Monin/Moreau) |
Weltmeisterschaft
1998 |
Ukraine
(Simonenko/Fedenko/Matwejew/Podgorny) |
Deutsche
Meisterschaft 1999 |
LV
Thüringen/TEAG Köstritzer
(Bach/Lehmann/Becke/Siedler) |
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