Dour (rad-net) - Tim Merlier (Alpecin-Fenix) hat Le Samyn (UCI 1.1) vor Rasmus Tiller (Uno-X) und Andrea Pasqualon (Intermarché-Wanty-Gobert Materiaux) gewonnen. Bei den Frauen siegte Lotte Kopecky (Liv) vor Emma Cecilie Norsgaard (Movistar) und Chloe Hosking (Trek-Segafredo). Auch die Deutschen erreichten gute Ergebnisse: John Degenkolb (Lotto-Soudal) wurde Siebter, Romy Kasper (Jumbo-Visma) fuhr auf den zehnten Platz.
Es dauerte über einer Stunde, ehe sich im Rennen der Männer eine Gruppe vom Feld lösten konnte. Die Ausreißer um die beiden Bahn-Spezialisten Jan-Willem van Schip (Beat) und Kenny De Ketele (Sport Vlaanderen-Baloise) holten aber nie mehr als drei Minuten Vorsprung heraus, entsprechend wurden sie bereits 55 Kilometer vor dem Ziel zurückgeholt, als rund 25 Fahrer aus dem Feld den Sprung nach vorne schafften, darunter viele Favoriten.
40 Kilometer vor dem Ende des 204,5 Kilometer langen Rennens gab es den fast schon erwarteten Angriff von Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) aus dem Hauptfeld und auch er schaffte damit den Sprung nach vorne, wo kurz zuvor Victor Campenaerts (Qhubeka-Assos) angegriffen hatte und erst bei noch 15 zu fahrenden Kilometern wieder zurückgeholt wurde.
Auch danach beruhigte sich das Rennen nicht. Lukasz Wisniowski (Qhubeka-Assos) konnte sich absetzen, wurde auf dem Kopfsteinpflaster aber von Florian Sénéchal (Deceuninck-Quick Step), Sep Vanmarcke (Israel Start-Up Nation), Danny van Poppel (Intermarché-Wanty-Gobert Matériaux) und Van der Poel eingeholt. Anderthalb Kilometer vor dem Ziel war aber auch dieser Fluchtversuch beendet, zumal Van der Poel sich überraschend zurückhielt - allerdings stellte sich dann heraus, dass sein Lenker gebrochen war und er nicht mehr voll durchziehen konnte. Der Niederländer zog aber noch erfolgreich den Sprint für seinen Teamkollegen Merlier an.
Kopecky siegt trotz Attacken im Sprint
Bei den Frauen war das Peloton nach rund 30 Kilometern in zwei Teile zerbrochen und einige Favoritinnen, darunter Amalie Dideriksen und Letizia Paternoster (beide Trek-Segafredo) hatten den Sprung nach vorne verpasst. Ein Angriff von Jolien D'Hoore, Amy Pieters (beide SD Worx), Marlen Reusser (Alé-BTC Ljubljana), Kopecky und Norsgaard wurde vom Rest des Feldes schnell egalisiert, sodass rund 30 Fahrerinnen gemeinsam auf die letzten 20 Kilometer gingen.
Dort gab es schließlich mehrere Angriffe, auch von Kasper. Dann versuchte es auch Kopecky auf dem Kopfsteinpflaster und nur Christine Majerus (SD Worx) und Jelena Eric (Alé-BTC Ljubljana) konnten der belgische Meisterin folgen. Doch die Teams Jumbo-Visma und Trek-Segafredo hatten etwas dagegen und konterten auch diesen Angriff. Ein weitere Ausreißversuch von Reusser war ebenso erfolglos.
Der Sprint wurde früh von Norsgaard eröffnet, doch Kopecky hatte trotz ihrer aktiven Fahrweise noch genug Kraftreserven, um an der Dänin vorbeizusprinten und sich ihren ersten Saisonsieg zu schnappen.