Montecassino (dpa) - Auch die 8,5 Kilometer lange Schlusssteigung auf den Montecassino hat Sprinter Michael Matthews an der Spitze des 97. Giro d'Italia nicht aus dem Rhythmus gebracht.
Der Radprofi aus Australien verteidigte sein Rosa Trikot mit einem Etappensieg auf dem längsten Teilabschnitt des diesjährigen Giro souverän und unerwartet. Nach 257 Kilometern verwies er den Belgier Tim Wellens und Altmeister Cadel Evans (Australien) auf die Plätze.
Allerdings war ein Massensturz im Feld kurz vor Beginn des moderaten Schlussanstiegs in einem Kreisverkehr am Donnerstag rennentscheidend. Fast 80 Prozent des Fahrerfeldes lag am Boden. Der Kanadier Svein Tuft, der in Nordirland das erste Rosa Trikot getragen hatte, beendete die Etappe blutüberströmt.
Die Marathon-Etappe, bei der die Fahrer wieder unter Regengüssen zu leiden hatten, war lange bestimmt von vier Ausreißern, die erst zwölf Kilometer vor dem Ziel gestellt wurden. Kurz danach ereignete sich der folgenschwere Sturz, bei dem auch Mitfavorit Nairo Quintana (Kolumbien) viel Zeit verlor. Joaquim Rodriguez (Spanien) erlebte einen schwarzen Tag und büßte 7:43 Minuten auf den Tagessieger ein. Seine Chancen auf den Giro-Gesamtsieg sind gleich null.
Zu den großen Siegern gehörte neben Matthews der Tour-de-France-Sieger von 2011, Cadel Evans. Der 37 Jahre alte Australier liegt jetzt 21 Sekunden hinter seinem Landsmann Matthews auf dem zweiten Platz und 1:47 Minuten vor dem Tour-Zweiten des Vorjahres, Quintana.