Roubaix (rad-net) - Das Team Katusha-Alpecin war am Sonntag mit der Doppelspitze Tony Martin/Alexander Kristoff gestartet und bestimmte das Renngeschehen an der Spitze zwischenzeitlich mit. Doch beide Kapitäne wurden von Materialpannen aufgehalten, sodass schließlich der Kölner Nils Politt Bestplatzierter seines Teams wurde.
Kristoff erlitt kurz vor dem Wald von Arenberg, einer von drei Kopfsteinpflaster-Sektoren mit Höchstschwierigkeit, einen Platten und ging später auch noch zu Boden, sodass er das Rennen zum vierten Mal bei acht Teilnahmen vorzeitig beenden musste. «Zunächst hatte ich den Platten vor Arenberg, sodass ich eine Menge Energie aufwenden musste, um zurückzukommen. Von da an habe ich mich nie wieder gut gefühlt und war im Grunde ständig am Limit. Als im Finale eine Gruppe entkam, wurde mir über Funk mitgeteilt, dass ich versuchen sollte, nach vorne zu gelangen. Nils hat mich bis zum Kopfsteinpflaster gezogen, doch dann funktionierte meine Bremse nicht richtig, sodass ich in einer Kurve geradeaus in den Graben fuhr und mir die Hand verletzte. Danach musste ich das Rennen aufgeben, weil ich den Lenker nicht mehr festhalten konnte», erklärte der Norweger.
Durch Kristoffs Ausscheiden rückte Tony Martin in die alleinige Leaderrolle und der Zeitfahrweltmeister bestätigte den guten Eindruck von seiner Paris-Roubaix-Premiere im letzten Jahr, als er lange Zeit das Tempo für den späteren Zweiten Tom Boonen gemacht hatte. Dieses Jahr fuhr Martin Im Wald von Arenberg an der Spitze und setzte die Konkurrenz gehörig unter Druck. Kurz vor dem nächsten Sektor der höchsten Schwierigkeitsstufe, Mons-en-Pévèle, erlitt jedoch auch er einen Platten und beendete das Rennen schließlich wie im Vorjahr auf Platz 76.
«Ich habe mich wirklich gut gefühlt und das Team hat einen super Job gemacht. Wir haben das Rennen zu Beginn kontrolliert und ich war immer in einer sicheren Position. Ich war vorne und hatte in einem schlechten Moment einen Platten. Nachdem ich dann ein neues Rad hatte, bekam ich auch noch Probleme mit meiner Kette – dort war das Rennen dann verloren. Ich bin sehr enttäuscht, doch das Rennen gibt mir für nächstes Jahr sehr viel Hoffnung», konnte Martin dem Rennen noch etwas Positives abgewinnen.
Auch bei Teammanager Torsten Schmidt überwog die Freude über eine gute Mannschaftsleistung. «Das Team war fantastisch. Wir haben schon im Auto gesagt, dass wir so stolz sind – sie haben sich zu 100 Prozent an den Plan gehalten. Die jungen Fahrer wie Mads Würtz Schmidt, Jenthe Biermans und Nils Politt haben so viel für unsere Leader Kristoff und Martin gearbeitet. Und das Ergebnis von Nils ist auch sehr schön, ich freue mich für ihn. Ich denke, dass in den nächsten Jahren jeder mit uns rechnen kann», resümierte Schmidt.
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