Amsterdam (rad-net) - Ex-Weltmeisterin Marianne Vos will am 2. Oktober eventuell doch an der ersten Ausgabe des Frauenrennens von Paris-Roubaix teilnehmen. Ursprünglich hatte die Fahrerin von Team Jumbo-Visma eine Teilnahme verneint, um ihren Zielen bei den Ardennen-Klassikern gerecht zu werden, doch mit der coronabedingten Verschiebung der Premiere auf den Oktober könnten sich diese Pläne nun ändern.
«Paris-Roubaix war nicht auf meinem Plan, weil ich meinen Fokus auf die Flandern-Rundfahrt und eine Kombination aus dem Amstel Gold Race, Flèche Wallonne und Lüttich-Bastogne-Lüttich legen wollte», erklärte Vos die Entscheidung im Gespräch mit «Cyclingnews». Mit der erneuten Verschiebung der Premiere auf Anfang Oktober könne sich dieser Plan aber nun verändern: «Es ist eine großartige Herausforderung und ich hoffe, dass es in diesem Jahr stattfinden kann. Wenn es im Oktober ausgetragen wird, dann könnten wir tatsächlich darüber nachdenken, es zusätzlich in meinen Kalender aufzunehmen.»
Vos hatte zu Beginn der Saison verkündet, sich besonders auf die Ardennen-Klassiker konzentrieren zu wollen. Dabei gab die 33-Jährige sofort bekannt, auf Rennen wie Dwars Door Vlaanderen und Brugge-De Panne verzichten zu wollen, die mit ihren Terminen mitten in der Woche nicht optimal in den Kalender der Fahrerin passten. Auch die Premiere von Paris-Roubaix schied mit dem geplanten Termin am gestrigen Sonntag frühzeitig aus der engeren Wahl für Vos' Rennkalender aus. «Als Cyclo-Cross-Fahrerin und auch als Liebhaberin des Radsports und der Heldengeschichten von Paris-Roubaix, war dies keine einfache Entscheidung», berichtete Vos von der ursprünglichen Entscheidung gegen Paris-Roubaix am 11. April weiter. «Wir haben in der Mannschaft darüber gesprochen und leider musste ich eine Auswahl treffen.»
Paris-Roubaix der Frauen hätte ursprünglich am 25. Oktober 2020 erstmalig stattfinden sollen, war aber aufgrund hoher Corona-Infektionszahlen in Frankreich kurzfristig abgesagt worden. Auch der Termin in diesem Frühjahr war dann vor rund zwei Wochen gecancelt und auf den 2. Oktober, ans Ende der laufenden Saison, verlegt worden. Während der Veranstalter ASO bislang keine Details zum diesjährigen Event veröffentlicht hat, wird angenommen, dass die Route befahren wird, die für das Rennen im vergangenen Jahr bereits geplant gewesen war. Demnach würden die Frauen am 2. Oktober in Denain, im Süden von Roubaix starten und von dort aus 116 Kilometer bestreiten, bevor das Rennen im Roubaix Velodrome endet. Auf der Route erwarten die Fahrerinnen dann insgesamt 17 Kopfsteinpflaster-Sektoren, die insgesamt ein Viertel der gesamten Strecke ausmachen werden.
«Ich habe bereits einiges vom Kurs gesehen. Er ist schwierig. Ein paar Cyclo-Cross-Fähigkeiten zu haben, könnte ein kleiner Vorteil sein, weil man sich auf Schotter, feuchten oder auch rutschigen Abschnitten wohler fühlen könnte», erklärte Vos zu der Strecke, die sie gemeinsam mit ihren Teamkameradinnen bereits im Training begutachtet hat. Letztendlich vermutet die Fahrerin aber, dass das Rennen im Oktober, zu dem auch Cyclo-Cross-Weltmeisterin Lucinda Brand und ehemalige Cross-Weltmeisterin Ceylin del Carmen Alvarado erwartet werden, mehr über Kraft als die Cyclo-Cross-Skills entschieden werde.