Mt. Baldy (rad-net) - Rafal Majka vom deutschen Team Bora-hansgrohe hat auf der Königsetappe der Amgen Tour of California (UCI 2.UWT) seine Führung verteidigt und etwas ausgebaut. Bei der Bergankunft am 1964 Meter hohen Mount Baldy fuhr der Pole zeitgleich hinter Andrew Talansky (Cannondale-Drapac) auf den zweiten Rang.
Direkt nach dem Start hatte sich eine rund 20 Fahrer umfassende Gruppe vom Feld gelöst, zu der auch Weltmeister Peter Sagan (Bora-hansgrohe) gehörte. Zunächst betrug der Vorsprung rund zwei Minuten. Im Anstieg zum Glenora Ridge Summit, teilte sich die Spitzengruppe und die verbliebenen 13 Mann, darunter immer noch Sagan, lagen nun rund 3:30 vor dem Feld. Vor dem Schlussanstieg übernahm aber das Team LottoNL-Jumbo die Tempoarbeit im Feld und der Vorsprung schrumpfte schnell und im Anstieg wurde ein Fahrer nach dem anderen vom Feld wieder eingeholt, der letzte sechs Kilometer vor dem Ziel.
Daraufhin begannen die Favoriten zu attackieren. Genauso wie Andrew Talansky versuchte auch Rafal Majka mehrmals seine Konkurrenten abzuschütteln, auf dem letzten Steilstück knapp 1000 Meter vor dem Ziel, sah es aus, als könne er sich lösen. Aber im kurzen Flachstück danach schlossen Andrew Talansky, George Bennett (LottoNL-Jumbo) und Ian Boswell (Sky) auf. Im Sprint um den Etappensieg setzte sich am Ende Talansky knapp vor Majka durch. Bennett wurde zwei Sekunden zurück Dritter, Boswell erreichte fünf Sekunden nach dem Sieger als Vierter das Ziel.
Im Gesamtklassement liegt Majka nun sechs Sekunden vor Bennett und 25 vor Boswell. Talansky konnte sich auf den vierten Rang verbessern und hat 44 Sekunden Rückstand auf den Bora-Profi. «Jetzt entscheidet das Zeitfahren morgen. Aber auf fast 2000 Metern Höhe, ist das auch anders als wäre es auf Meeresniveau. Wir werden sehen was morgen möglich ist», so Majka.
Die Favoritenrolle schoben sich Majka und Talansky gegenseitig zu. «Rafal ist auch kein schlechter Zeitfahrer. Man darf ihn nicht unterschätzen», rückte Talansky die Favoritenrolle im Kampf um den Gesamtsieg von sich weg - genauso wie anders herum Majka: «Ich werde versuchen, das Trikot zu verteidigen, was gegen Talansky und Bookwalter nicht leicht wird. Ich wollte heute Zeit herausholen, aber es war schwer. Ich hoffe wirklich sehr, dass ich es schaffe, aber die Saison ist noch lang mit Tour de France und Vuelta a España.»
Das morgige Zeitfahren führt über 24 Kilometer am Big Bear Lake entlang. Die Strecke befindet sich in über 2000 Metern Höhe.