Plovdiv (rad-net) - Maximilian Levy ist neuer Europameister im Sprint. Bei den Titelkämpfen im bulgarischen Plovdiv setzte sich der Cottbuser klar gegen den Russen Denis Dmitriev durch. Der 33-Jährige holte damit erstmals in seiner Laufbahn in der Elite-Klasse den Sprint-Titel.
Levy zeigte von Anfang an ein starkes Sprint-Turnier. Er überzeugte bereits in der Qualifikation als Zweitschnellster hinter Dmitriev, der mit 9,642 Sekunden die Bestzeit fuhr. Levy war 0,03 Sekunden langsamer Nachdem Levy im Achtelfinale Dmytro Stovbetskyi (Ukraine) und im Viertelfinale Jakub Statsny (Tchechien) ausschalten konnte, traf er im Halbfinale auf Vasilijus Lendel (Litauen), den er auch glatt in zwei Läufen schlagen konnte.
Im Finale trafen die beiden Favoriten aufeinander. Levy fuhr zwei clevere Rennen. Nachdem er schon den ersten Lauf von zweiter Startposition deutlich vor Dmitriev gewonnen hatte, startete er das zweite Finalrennen von vorne. Doch durch einen Stehversuch konnte er den Russen auf Position eins zwingen und sprintete auf der Zielgeraden wieder klar an ihm vorbei. Im Kleinen Finale um Rang drei setzte sich Vasilijus Lendel (Litauen) gegen Sotirios Bretas (Griechenland) in drei Läufen durch.
«Das ist unbeschreiblich! Verstanden habe ich das noch nicht. Ich war seit gestern Abend extrem unruhig und nervös. Aber im Rennen habe ich mich dann in den Griff bekommen und einfach durchgezogen. Jeder Lauf war am Limit, auch wenn es nicht so aussah», sagte Levy nach seinem EM-Sieg. Bei der Bahn-EM ist Maximilian Levy der einzige deutsche Starter. Er hatte sich trotz Corona-Pandemie bewusst für einen Start in Bulgarien entschieden und war mit dem Ziel, eine Medaille zu holen angreist. Morgen startet er im Keirin. In der Disziplin war er 2017 Europameister.
Im Sprint der Frauen siegte Anastasiia Voinova in einem rein russischen Finale gegen ihre Landsfrau Daria Shmeleva. Olena Starikova (Ukraine) holte sich gegen Migle Marozaite (Litauen) die Bronzemedaille.
Matthew Walls feierte den Sieg im Omnium der Männer. Der Brite gewann mit 128 Punkten vor Yauheni Karaliok (116/Weißrussland) und Iuri Leitao (115/Portugal). Leitao lag vor dem abschließenden Punktefahren nur auf Rang acht, konnte sich aber mit einem Rundengewinn und 20 Bonuspunkten noch auf den Bronzerang schieben. Das Omnium der Frauen gewann Elisa Balsamo. Sie war als Führende in das abschließende Punktefahren gegangen und konnte dort mit dem Gewinn von fünf von acht Wertungssprint weitere Punkte hinzugewinnen und ihre Postion verteidigen. Mit 135 Zählern gewann die Italienerin vor Laura Kenny (126/Großbritannien) und Maria Novodolskaya (114/Russland).
In der Einerverfolgung siegte die Britin Neah Evans, die sich in 3:29,456 Minuten mit fast drei Sekunden Vorsprung gegen Martina Alzini (3:32,386/Italien) durchsetzte. Das Kleine Finale um Bronze entschied Alzinis Landsfrau Silivia Valesecchi (3:28,878) gegen Evans' Nationalmannschaftskollegin Josie Knight (3:31,519) für sich.