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Der BDR-Nachwuchskader beim Gruppenfoto am Pool des Grupotel Maritimo in Alcúdia. Unten: Eva Schmitt mit ihren Schülerinnen und Schülern auf Mallorca! Fotos: BDR
06.03.2024 13:21
Lernen unter Palmen feiert 25. Jubiläum: Schulische Betreuung für BDR-Nachwuchs auf Mallorca

Alcúdia (rad-net) - Ende Februar und Anfang März findet traditionell das Trainingslager des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit Nachwuchs-Kadersportlerinnen und -sportlern der Klassen U19 und U23 auf Mallorca statt. Dieses Mal gab es ein Jubiläum zu feiern: Zum 25. Mal wurden die Juniorinnen und Junioren während des Trainingslager auch von Lehrern betreut.

Die schulische Betreuung hat also große Tradition beim BDR. Hierfür kooperiert der Dachverband mit den Sportschulen in Kaiserslautern, Erfurt und Cottbus, die von Koordinatorin Eva Schmitt, Beate Brabetz beziehungsweise Ina Kaiser auf Mallorca vertreten wurden. Dieses Jahr drückten auf Mallorca insgesamt 42 Nachwuchsradportlerinnen und -radsportler die Schulbank.

«Dem Bund Deutscher Radfahrer ist es ein hohes Anliegen, dass die Sportlerinnen und Sportler nicht nur im Training, sondern auch im schulischen Unterricht weiter ausgebildet werden», so BDR-Sportdirektor Patrick Moster. Der Nachhilfeunterricht wird über den Projektfond der Deutschen Sporthilfe mitfinanziert. «Die Maßnahme wird von allen Beteiligten sehr positiv beurteilt und ist ein bedeutender Faktor für die Unterrichtsbefreiung der Sportlerinnen und Sportler durch die jeweiligen Heimatschulen. Die Heimatschulen sprachen sich vor allem in diesem Jahr sehr positiv über die Organisation und Möglichkeit der zeitgleichen Klausurteilnahme aus, weil eben nur so gewährleistet wird, dass die Schülerinnen und Schüler mit möglichst geringem Unterrichtsrückstand in den Regelunterricht zurückkehren und die fachlichen Lücken in überwindbaren Grenzen gehalten werden», so Moster, der überzeugt ist: «Der Unterricht ist und bleibt als wichtiger Baustein bei Südtrainingslagern unerlässlich und sollte auch zukünftig durchgeführt werden.»

«Wie auch in den Vorjahren zeigte sich eine erhöhte Nachfrage in den Fächern Mathematik und Biologie, aber auch Deutsch, Sporttheorie, Englisch und Physik wurden vermehrt als Bedarfsfach angegeben», erklärte Schmitt, die die Koordination der Vorbereitungen beziehungsweise schulischen Betreuung schon im Vorfeld übernahm. Auch Klausuren wurden während des Trainingslagers geschrieben. «Hierfür standen wir vorher in Kontakt mit den jeweiligen Schulen», die laut Schmitt eine «gute und permanente Zusammenarbeit» leisteten. Insgesamt wurden zwölf Klausuren geschrieben, darunter auch mehrere vier- bis fünfstündige Überprüfungen in den Fächern Mathematik, Biologie, Sozialkunde, Deutsch, Sport und Englisch. «Zwei Sportler waren durch die Vorabiturklausuren sogar doppelt belastet und mussten zweimal zu einer Klausur antreten. Dabei durften sie schwierige Gleichungssysteme lösen, die 'American Myths und Realities' analysieren, die 'Bildungsungleichheit aufgrund sozialer Herkunft' erörtern und die Ursache genetischer Augenerkrankungen erarbeiten», berichtete Schmitt. Sie betonte zudem: «Beeindruckend war hier die Einsatzbereitschaft und professionelle Haltung von manchen Schülerinnen und Schülern, die teilweise um 6:30 Uhr oder 7 Uhr mit den Klausuren begannen, um am geplanten Training teilnehmen zu können.»

Den Lehrerinnen stand für den Unterricht je ein separates Unterrichtszimmer zur Verfügung, sodass der Unterricht in geeigneter Atmosphäre stattfinden konnte. «Neu hinzu kam ein 'Coworker'-Room - ein modern ausgestatteter Raum, der sich vor allem für den Gruppenunterricht sehr gut eignete», so Schmitt weiter. «Optimale Unterrichtsvorbereitungen und Arbeitsabläufe waren gewährleistet» - nicht zuletzt weil fortwährend beispielsweise weitere Arbeitsmaterialien, Klausuren und Übungsblätter zur Verfügung gestellt werden konnten.

Die Trainingstage auf Mallorca mussten entsprechend gut strukturiert sein. Ein solch typischer Tag begann meistens um 7:30 Uhr mit dem Frühsport im Freien, gefolgt vom Frühstück und die Vorbereitung auf die anstehende Trainingseinheit. Nach der Radausfahrt gab es ein kleines Mittagessen mit anschließender Ruhephase. Je nach Länge der Trainingseinheit begann für die schulpflichtigen Athletinnen und Athleten der Unterricht ab 14 Uhr. Zeitgleich gab es Massagetermine oder auch ab 16 Uhr eine zweite Trainingseinheit, wie Athletik-, Kraft- oder Stabilitätstraining. Um 19 Uhr wurde gemeinsam zu Abend gegessen. Teilweise erfolgten danach auch noch Unterrichtseinheiten von 20 bis 21:30 Uhr. An Ruhetagen begann der Unterricht bereits um 8:30 Uhr und erstrecke sich über den ganzen Tag.

Auch die Themen Anti-Doping, Ernährung und Sportpsychologie standen auf der Tagesordnung, um die ganzheitliche Entwicklung der Athletinnen und Athleten zu fördern. Simon Elshorst von der Nationalen Anti-Doping Agentur hielt Vorträge, um über die Arbeit der NADA, aber auch über die Rechte und Pflichten von Sportlern zu informieren. Der Verbandspsychologie Paul Schlütter führte Einzel- und Gruppengespräche mit den jeweiligen Trainingsgruppen, um über Werte im Team aber auch individuelle Ziele sowie Entwicklungen zu sprechen. Die medizinische Betreuung und Beratung erfolgten auch in diesem Jahr durch Dr. Judith Hesse, die zweimal am Tag sogar eine Sprechstunde anbot.


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