Paris (dpa) - Das vom Doping-Skandal um Jan Ullrich belastete T- Mobile-Team stellt nach der Tour de France auch die Mannschaftsleitung auf den Prüfstand.
Der bisherige Trainer der T- Mobile-Frauenmannschaft, Bob Stapleton, soll dabei enger an Teamleiter Olaf Ludwig gebunden werden, sagte der Sprecher des T- Mobile-Teams Christian Frommert auf der letzten Etappe der Tour de France in Paris. «Über alles wird gesprochen.» Es werde auch geprüft, ob der Amerikaner Stapleton mehr Einfluss in der ProTour-Mannschaft bekommen soll. «Die Gespräche beginnen nach dem Empfang der Mannschaft in Bonn», sagte Frommert.
Die französische Sportzeitung «L' Equipe» hatte von einer unmittelbar bevorstehenden Ablösung von Ludwig und Kummer berichtet. Dabei solle Kummer vom früheren Radprofi Rolf Aldag abgelöst werden. Dazu sagte Frommert: «Aldag ist seit seinem Rückzug als Profi fest bei uns als Berater eingebunden». Laut «L'Equipe» steht der Umbau nicht im Zusammenhang mit dem Skandal um das spanische Doping-Netzwerk, das zur Suspendierung und Kündigung von Kapitän Jan Ullrich geführt hatte, sondern sei Teil einer größeren Reform der Mannschaft.
T-Mobile hatte in der vergangenen Woche eine «grundlegende Prüfung» aller Strukturen und Personen in der Mannschaft nach der Tour angekündigt. «Wir stellen alles auf den Prüfstand», betonte Frommert. Später sprach er vom Wunsch nach einem «Klinsmann-Effekt» als Zeichen der Erneuerung in dem von Doping-Affären belasteten deutschen Profi-Radsport.