Hagen (rad-net) – Lennard Kämna wird ab der kommenden Saison für das Team Sunweb fahren. Mit seinen 20 Jahren ist er der jüngste deutsche Rennfahrer, der in der WorldTour unterwegs ist. Trotz seines noch jungen Alters kann der gebürtige Wedeler, der seit seinem Wechsel in die U23-Klasse vor zwei Jahren beim Team Stölting unter Vertrag stand, schon auf einige große Erfolge zurückblicken, wie der Weltmeistertitel im Einzelzeitfahren der Junioren und der Titel bei den Zeitfahr-Europameisterschaften der U23-Klasse.
Im Interview mit rad-net spricht Kämna, eines der größten deutschen Talente, nun über seine ersten Erfahrungen mit seinem neuen Team Sunweb, seine Erwartungen und die Saison 2017.
Herr Kämna, Sie sind der jüngste deutsche Rennfahrer in der WorldTour. Hätten Sie sich träumen lassen, dass der Wechsel in die höchste Liga des Radsports so schnell klappt?
Lennard Kämna: Das kommt darauf an, wann man mich gefragt hätte. In der letzten Saison habe ich schon an die WorldTour gedacht. Auch, weil es sich angedeutet hat, dass das Team Stölting sich auflöst. Vor zwei oder drei Jahren hätte ich aber definitiv nicht daran geglaubt.
Worauf freuen Sie sich am meisten?
Kämna: Es war eine tolle und schöne Erfahrung, jetzt das erste Mal mit den richtig großen Profis im Trainingslager zu sein. Ansonsten gibt es schon noch ein paar weitere Highlight. Es wird sicherlich eine aufregende Sache, wenn ich bei meinem ersten WorldTour-Rennen am Start stehe.
Gibt es ein besonderes Rennen, auf das Sie in der kommenden ein Auge geworfen haben?
Kämna: Nein, kein besonderes Rennen. Ich lasse das auf mich zukommen. Ich denke es wird schon das ein oder andere richtig schöne Rennen dabei sein.
Wie sind Ihre ersten Eindrücke von den Teamtreffen beziehungsweise Trainingslagern mit Sunweb?
Kämna: Die sind sehr positiv. Wir hatten alle viel Spaß und es herrscht eine gute Atmosphäre. Wir habe eine gut ausgewogene Mannschaft mit älteren, erfahrenern und jüngeren Fahrern. Wir haben abends zusammen gepokert. Da konnten wir uns etwas näher kennengelernt.
Haben Sie schon die ersten Unterschiede zwischen einem Professional-Contintental- und WorldTour-Team feststellen können?
Kämna: Ja, alles ist besser durchorganisiert und strukturierter. Es ist ein sehr professionelles Umfeld. Wir haben geschaut, was wir an den Sitzpositionen verbessern können und zum Beispiel wurde auch der Trittwinkel optimiert. Das gab es im vergangenen Jahr noch nicht für mich. Das war auch eine tolle Erfahrung.
Wie ist es für Sie nun mit so großen und bekannten Rennfahrern in einer Mannschaft zu fahren?
Kämna: Es mir eine Freude und eine Ehre. Es macht Spaß, denen zuzuhören, wenn sie zum Beispiel von der Tour de France erzählen. Es ist sehr interessant, was man dabei mitbekommt, was man sonst nicht hört. Das sind richtige Respektspersonen. Es ist also eine coole Sache.
Was werden Ihre Aufgaben im Team sein?
Kämna: Ich werde mich hauptsächlich auf Helferdienste konzentrieren. Vielleicht kann ich auch mal auf eigene Ergebnisse fahren, aber eigentlich will ich die Kapitäne so gut wie möglich unterstützen.
Was haben Sie Sich für die Saison 2017 als Ziele gesetzt?
Kämna: Ich würde mich am liebsten kontinuierlich gut weiterentwickeln. Ich hoffe gesund zu bleiben. Dann geht das von alleine und mal gucken, wo mich dann der Weg hinführt.
Wie geht es für Sie weiter? Was steht in den kommenden Wochen auf dem Plann und wann und wo starten Sie in die Saison?
Kämna: Ich starte bei der Abu Dhabi Tour Ende Februar. Davor gibt es noch drei Trainingslager über je eine Woche mit der Mannschaft. Das verteilt sich auf Januar und Februar.