Köln (rad-net) - Lennard Kämna fährt in diesem Jahr in seiner ersten Saison als Profi in der höchsten Liga des Radsports, der WorldTour. Bereits im Februar bestritt der erst 20-jährige U23-Europameister im Einzelzeitfahren bei der Abu Dhabi Tour sein erstes WorldTour Rennen. Nach dem belgischen Eintagesrennen Nokere Koerse folgte mit der Katalonien-Rundfahrt gleich die nächste größere Rundfahrt.
Nach seinen ersten Einsätzen konnte Kämna eine «gute Bilanz» ziehen. Bereits beim ersten Rennen in Abu Dhabi habe er viel gelernt, unter anderem, wie man sich verhält, wenn man einen schnellen Sprinter im Team dabei hat. Auf WorldTour-Niveau werden die Rennen ganz anders gefahren, als er es bisher gewohnt war: «Gerade wenn die Etappe im Sprint entschieden wird und man seinen Teamleader vorne reinfahren will. Bereits zehn bis 15 Kilometer vor dem Ziel fahren mehrere Teams nebeneinander, um den Sprinter vorne zu halten. Das gibt es bei kleineren Rennen nicht», erklärt Kämna im Gespräch mit rad-net.
Neben dem Lerneffekt war der erste WorldTour-Start für Lennard Kämna auch ein besonderes Erlebnis: «Es war ein schönes Gefühl, zum Start loszufahren und als die Fahne schließlich fiel, war es für mich eine Ehre, bei einem solchen Rennen dabei zu sein. Auch die Stimmung im Team war gut und wir hatten eine Menge Spaß.»
Schon bei der Abu Dhabi Tour lief es für Kämna gut, bei der Katalonien-Rundfahrt konnte der gebürtige Wedeler noch einmal etwas oben drauf setzen und fuhr auf der vorletzten Etappe, einer schweren Bergetappe, in der Gruppe der Favoriten auf den achten Platz. «Die Etappe verlief für mich und das Team durchweg gut. Wir sollten vorne dabei sein, wenn eine Gruppe geht. Am ersten Berg sind wir vorne mit rübergefahren. Und als Chris Froome fehlte, sind die Favoritenteams schnell gefahren, während wir uns verstecken und Kräfte sparen konnten. Dass ich dann noch mit über den letzten Berg komme und auf Platz acht sprinten konnte, das war dann natürlich noch erfreulicher», sagt Kämna, der vorher mit einem solchen Ergebnis nicht gerechnet hatte. «Ich wollte meine Aufgaben gut machen und im Feld mitschwimmen, was gut geklappt hat. Das Top Ten-Ergebnis freut mich umso mehr.»
In der kommenden Woche geht es am Mittwoch, den 5. April, für Lennard Kämna beim Scheldeprijs weiter, wo traditionell die Sprinter vor der Flandern-Rundfahrt noch einmal ihre Chance nutzen wollen. Das Team Sunweb geht voraussichtlich mit Phil Bauhaus und Max Walscheid, zwei schnelle Männer, ins Rennen und Kämna stellt sich in ihren Dienst. Weiter stehen der Brabantse Pijl und die Tour de Romandie – erneut eine WorldTour-Rundfahrt – in seinem Rennkalender.