Luxemburg (rad-net) - Quick-Step-Floors Manager Patrick Lefevere ist am Montag von einem belgischen Gericht vom Vorwurf der Steuerhinterziehung freigesprochen worden. Der 62-Jährige musste sich wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten bei seinem Team verantworten, weswegen unter anderem auch schon Tom Boonen eine Beilegung mit der Steuerbehörde treffen musste.
Die Ankläger hatten argumentiert, dass das Team mit Sitz in Luxemburg vom belgischen Wevelgem aus geleitet würde, um bestimmte Einnahmen durch den Verkauf von Bilderrechten zu verstecken. Auch habe es Lücken in der Dokumentation der Preisgelder gegeben, doch keiner der beiden Umstände konnte vor Gericht hinreichend belegt werden, sodass der Richter zum Schluss kam: «Es ist nicht unwahrscheinlich, dass dies ein Fall von Unachtsamkeit und Ignoranz ist. Darüber hinaus sind die Steuervorteile im Verhältnis zum Umsatz des Teams sehr limitiert.»
Nach Berichten der belgischen Tageszeitung «Het Nieuwsblad» muss Lefevere trotz des Freispruchs jedoch eine Strafe von einigen Hundert Tausend Euro zahlen. «Eine Vorstrafe ist das Todesurteil für das Team. Dann kann man keine Sponsoren mehr gewinnen, weil keine Firma mit Steuerhinterziehung in Verbindung gebracht werden möchte. Wir hatten gute Argumente, aber am Ende entscheidet der Richter», erklärte Lefeveres Anwalt Johan Speecke.