Pouillac (dpa) - Floyd Landis hat in einem TV-Interview seine Vorwürfe gegen Lance Armstrong erneuert und weitere Details der angeblichen Doping-Vergehen des Tour-Rekordsiegers geschildert. Er habe «mehrmals» gesehen, wie Armstrong Bluttransfusionen bekommen habe, sagte Landis «ABC News Nightline».
Auf die Frage, ob er gesehen habe, dass Armstrong Dopingmittel zu sich nahm, sagte Landis, der von 2002 bis 2004 in Armstrongs Team US Postal gefahren war: «Damals ja, in verschiedenen Trainingslagern.»
Landis, dem der Tour-Sieg 2006 wegen erwiesenen Testosterondopings aberkannt worden war, ergänzte auf die Frage, welche Dopingmittel der siebenmalige Tour-Champion genommen habe: «Nun ja, es gibt nicht viel, was hilft.» Man könne «EPO benutzen und davon während der Tour de France kleine Dosen zu sich nehmen», um keine Grenzwerte zu überschreiten.
Dass Armstrong ein Betrüger sei, wollte Landis nicht direkt behaupten. «Das hängt davon ab, wie man Betrug definiert. Ich meine, wenn er die Tour nicht gewonnen hätte, dann hätte es eben ein anderer gedopter Fahrer. In jeder einzelnen Tour.» Armstrong hat Doping stets bestritten.
Landis, den Armstrong als Mann von «null Glaubwürdigkeit» bezeichnet, meinte zudem: «Es gibt einen Moment, wo man seinen Kindern sagen muss, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt.» Dieser Punkt war für ihn nun beim Thema Doping erreicht, weshalb er ausgepackt habe. «Ich hasse es, der Typ zu sein, der dies tut, aber es ist einfach nicht echt.»