Mailand (rad-net) - Der Schweizer Florian Vogel vom deutschen Team Focus XC ist mit einem Sieg in die Mountainbike-Saison 2017 gestartet. Beim La Montagnetta in Mailand schlug Vogel die beiden Cannondale-Piloten Maxime Marotte (+0:22) und Manuel Fumic (+0:34). Bei den Damen landete dessen Teamgenossin Helen Grobert beim Sieg der Polin Maja Wloszczowska auf Rang sechs.
Manuel Fumic fand sich mit seinem neuen Teamgenossen Maxime Marotte gemeinsam in der Spitzengruppe und das Duo versuchte vorne auch aktiv zu sein. «Wir haben dem Rennen gleich unseren Stempel aufgedrückt und die Gruppe immer weiter verkleinert», erklärte Manuel Fumic. Aus einer siebenköpfigen Spitze wurde so schließlich ein Spitzentrio, nachdem schließlich auch Verona-Sieger Marco Fontana (Bianchi-Countervail) einen Defekt verzeichnet hatte.
Florian Vogel verhielt sich zu Beginn defensiv, wie er später zu Protokoll gab. Als sich dann das Spitzentrio herausgeschält hatte, wurde Vogel aktiver. Die drei arbeiteten zusammen, hielten das Tempo hoch und verhinderten so, dass Lars Forsters (BMC Racing) Anschluss-Versuche Erfolg haben konnten. «Und irgendwann», so Vogel, habe Manuel Fumic mal ein kleines Loch gehabt. «Dann bin ich zugefahren», erklärte er das entscheidende Manöver.
Aus Fumic' Sicht sah das so aus: «Wir konnten nicht gleich kontern. Der Abstand war lange ziemlich knapp, aber wir sind nicht mehr hingekommen.»
Maxime Marotte zeigte sich ziemlich hartnäckig. «Ich wusste, ich darf ihn nicht mehr in den Windschatten kommen lassen, denn er würde nicht führen, weil ja Mani noch dahinter war», erläuterte Vogel warum er mit aller Macht am Gashahn drehte. Er tat es mit Erfolg und in der letzten von sieben Runden war auch Marotte der Zahn gezogen. In 1:05:22 Stunden holte er sich im ersten Saison-Rennen gleich den ersten Sieg. «Ich hatte vergangene Woche noch eine Leistungsdiagnostik, die besser ausfiel als erwartet. Deshalb wusste ich, dass ich gut drauf bin», so Vogel.
Maxime Marotte, dem am vergangenen Wochenende in Verona noch ein Fehler bei der Reifenwahl zum Verhängnis wurde, zeigte sich zufrieden. «Florian war in den kurzen Anstiegen stärker als ich, er war ziemlich spritzig. Aber ich bin glücklich mit Mani auf dem Podium zu stehen.»
Sein jetziger Teamgenosse war «eigentlich total zufrieden». Es sei ein »guter Einstand nach einem großen Trainingsblock in der vergangenen Woche», so Fumic. Von Mailand aus geht es für ihn direkt nach Südafrika, wo er ab kommenden Sonntag gemeinsam mit dem Brasilianer Henrique Avancini beim Cape Epic am Start stehen wird. «Das Ziel hier war noch mal in den roten Bereich zu gehen. Jetzt geht es darum mich zu erholen und dann bin ich ganz zuversichtlich.»
Hinter Manuel Fumic belegte der italienische Olympia-Teilnehmer Andrea Tiberi Platz vier (+0:41), der Pole Bartlomej Wawak (Kross Racing) wurde Fünfter (+0:44).
Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) war nur eine Runde lang vorne dabei. Für den Deutschen Meister war es am Ende Rang 14 mit 3:15 Minuten Rückstand «Ich hatte eigentlich eine super Vorbereitung. Bis auf letzte Woche, da habe ich mich ein wenig erkältet. Deshalb bin ich etwas nervös geworden. Aber heute hatte ich ein gutes Gefühl und ich denke, es war eine gute Vorbereitung für die weiteren Rennen», erklärte der 25-Jährige.
Damen: Helen Grobert zeigt sich zufrieden
Wie im Vorjahr in Mailand rollte Helen Grobert auch diesmal als Sechste (+2:12) über die Ziellinie. Die Deutsche Vize-Meisterin zog ein positives Fazit. «Meine Beine waren gut, ich konnte mein Training gut umsetzen. Dem Schweizer Zug konnte ich nicht folgen, aber ich habe sie lange vor mir gesehen. Die Strecke ist nicht unbedingt meine Favoritenstrecke, aber ich konnte am Berg Druck machen», erklärte Grobert.
Beim zweiten Rennen der Internazionali d'Italia holte sich die Polin Maja Wloszczowska (Kross Racing) vor den die beiden Schweizerinnen Alessandra Keller (Radon Factory Racing) und Jolanda Neff (Kross Racing) den Sieg. Die Olympia-Silbermedaillengewinnerin siegte nach sechs Runden mit 18 Sekunden Vorsprung auf Keller und 49 Sekunden vor Neff.
UCI Junior Serie: Eibl starke Sechste
Bei den Juniorinnen gewann, wie schon in Verona, die Österreicherin Laura Stigger. «Unglaublich, ich kann es noch gar nicht fassen. Mir hat der Kurs super gut gefallen», sagte die Siegerin. Sie gewann 1:05 Minuten vor der Französin Justine Tonso und Isaure Medde (+1:54). Die Albstädterin Ronja Eibl belegte in dem Rennen der UCI Junior Serie einen starken sechsten Rang (+3:02).
Im Junioren-Rennen gab es durch Joel Roth (Head Pro Team) auch einen Schweizer Erfolg. In 48:25 Minuten siegte Roth 41 Sekunden vor dem Italiener Edoardo Xillo und 48 Sekunden vor dem Franzosen Mathis Azzaro. «Ich war sehr nervös, weil ich nicht wusste, wie die Form ist. Aber in den ersten Runden habe ich gemerkt, dass ich mit den Gegnern etwas spielen kann», erklärte Roth, der wie Vogel für den RC Gränichen fährt. Er wartete bis zur letzten Runde und gab dann in jedem Anstieg Gas, was ihm dann zum ersten Sieg in der UCI Junior Serie verhalf.
Der Kirchzartener Yannick Zurnieden (Lexware Mountainbike Team) wurde 35. (+5:25).