Leogang (rad-net) - Lennart Krayer ist neuer Mountainbike-Weltmeister der Junioren. In Leogang triumphierte der 18-Jährige deutlich vor Janis Baumann (Schweiz) und Luca Martin (Frankreich).
Seine gute Form bewies der Nationalfahrer bereits im letzten Monat mit zwei Siegen in Kirchzarten und Titisee-Neustadt, aber wegen der Corona-Pandemie fehlten internationale Vergleiche. Die brandneue Cross-Country-Strecke im Epic Bikepark Leogang mit einer Länge von 3,6 Kilometern und einem Höhenunterschied von 210 Höhenmetern verlangte den Athleten alles ab. Für Krayer war es der perfekte Kurs: «Ich habe gleich nach dem Start gemerkt, dass ich in super Verfassung bin, mit die Strecke liegt. Die Beine liefen gut, das war heute mein Rennen», freute sich der neue Junioren-Weltmeister im Ziel.
Aus dem Startloop war Krayer noch an Position neun gekommen, doch von da an arbeitete sich der Schwetzinger schnell nach vorne. Die erste Runde beendete er auf dem vierten Rang, 44 Sekunden hinter dem Spitzenduo Riley Amos (USA) und Luca Martin. Die beiden mussten ihrem Anfangstempo in der zweiten Runde etwas Tribut zollen und wurden von Janis Baumann an der Spitze des Rennens abgelöst, auch Krayer zog vorbei. Doch damit nicht genug: Krayer konnte weiter durchziehen und schloss kurz vor Rundenende zu Baumann auf.
Doch das Duo blieb nicht lange zusammen. Bereits in der nächsten Runde hängte Krayer den Schweizer ab und übernahm alleine die Führung. Von da an baute er stetig seinen Vorsprung auf Baumann aus und wurde auch nicht nervös, als sein Kontrahent noch einmal bis auf 15 Sekunden herankam und ihn im Blick hatte. Stattdessen fuhr er seinen Rhythmus weiter und gewann mit 40 Sekunden Vorsprung auf Janis Baumann und 1:24 Minuten vor Luca Martin.
«Das war das ganze Jahr mein Ziel. Schon im Trainingslager vor der WM habe ich gemerkt, das ich in guter Verfassung bin. Die Strecke kam mir auch entgegen. Aber begreifen werde ich das erst in ein paar Tagen», freute sich der neue Junioren-Weltmeister im Ziel.
«Vor der WM hatte ich schon gesagt, dass in beiden Rennen eine Medaille unser Ziel ist. Und Luisa und Lennart haben es voll umgesetzt. Lennart hat sehr schnell seinen Rhythmus gefunden, Luisa ist sehr gleichmäßig gefahren, war im Ziel megaglücklich, das sind sogar ein paar Tränchen geflossen», sagte Bundestrainer Marc Schäfer nach den Rennen der Junioren und Juniorinnen. Am Mittag hatte Luisa Daubermann bereits Silber gewonnen. «Heute hat das Material eine große Rolle gespielt. der Regen von gestern hat die Strecke sehr aufgeweicht, eigentlich hatte das heute mit Radfahren nichts mehr zu tun. Es waren sehr sehr schwere Bedingungen für alle Athleten», so Schäfer.