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Bernhard Kohl verkündet in Wien nicht mehr aufs Rad steigen zu wollen.
26.05.2009 15:23
Kohl packt aus - Holczer schaltet Anwälte ein

Berlin (dpa) - Er nannte keine Namen, belastete keine Sportler direkt und sprach seine frühere Teamleitung von Mitwisserschaft frei. Trotzdem kündigte sein ehemaliger Arbeitgeber Hans-Michael Holczer nach der Fernseh-Beichte des wegen Dopings gesperrten Radprofis Bernhard Kohl juristische Schritte an.

In erster Linie geht es dem ehemaligen Gerolsteiner-Chef darum, wie Kohls Andeutungen den Mediziner Marc Schmidt betreffend zu bewerten sind. Der Teamarzt stand 2008 in Holczers Diensten und wurde als erste Reaktion auf vage Kohl-Andeutungen von seinem aktuellen Arbeitgeber Milram vom Einsatz bei der am 27. Mai beginnenden Bayern-Rundfahrt zurückgezogen.

Kohl, der aus eigener Erfahrung behauptete, ohne Doping könnten keine Topleistungen gebracht werden, hatte in der ARD-Talkshow bei Beckmann gesagt: «Wenn ein Arzt eins und zwei zusammenzählen kann, weiß er, dass diese Leistung nicht ehrlich zustande kommt.» Bei Nachfragen des Moderators, ob Schmidt Mittäter oder Mitwisser gewesen sei, ließ Kohl lange Sekunden verstreichen und sagte dann: «Kein Kommentar.»

Die Beichte hatte dennoch nicht die Brisanz des Bert Dietz-Auftritts von 2007, der an selber Stelle die Entzauberung der Teams Telekom/T-Mobile durch weitere Geständnisse und Ermittlungen verschiedener Staatsanwaltschaften eingeleitet hatte. Allerdings ließ Kohl an der allgegenwärtigen Doping-Praxis keinen Zweifel: «Die sauberen Sportler sind nur fiktiv da.» Gegen diesen Pauschal-Vorwurf wendete sich Linus Gerdemann. «Kohl kann seine Verfehlungen nicht damit legitimieren, dass er behauptet, alle steckten unter einer Decke. Topleistungen ohne Doping sind sehr wohl möglich», sagte der Milram-Kapitän, der 2007 bei der Tour eine Etappe gewann und einen Tag im Gelben Trikot fuhr.

Holczer, der Anti-Doping vorgelebt hätte, wurde von Kohl freigesprochen. «Ich kann definitiv sagen, dass es nicht teamorganisiert war», erklärte der 27-Jährige, der vor der Sendung in Wien seinen Rücktritt erklärt hatte: «Kein Doppelleben mehr zwischen Lüge und Doping.» Holczer will dennoch nachhaken. «Ich will Details über die Kohl-Andeutungen zu unserem Teamarzt. Bei der Tour war als Mediziner nur Marc Schmidt dabei. Den wird jetzt mal ein Anwalt befragen», sagte Holczer der Deutschen Presse-Agentur dpa. Auch Milram-Chef Gerry van Gerwen will mit Anwaltshilfe die Vergangenheit Schmidts klären lassen.

Kohls jahrelange von ihm beschriebene Manipulations-Praxis mit einem chemischen Breitband-Angebot - Insulin, Cera, EPO, Cortison, Testosteron, Wachstumshormone - setzt eigentlich erhebliche medizinische Kenntnisse voraus. Während der Tour 2008, die er zunächst groß gefeiert als Gesamtdritter und «Bergkönig» beendete, habe er dreimal einen halben Liter Eigenblut infundiert: «In einer ruhigen Minute im Hotelzimmer zwischen Massage, Interviews, Essen. In 20 Minuten war die Sache vorbei.» Die Blutbeutel habe ihm sein früherer Manager Stefan Matschiner, inzwischen aus der Haft entlassen, gebracht.

Die erhoffte Wirkung der Blutzufuhr am nächsten Tag blieb nicht aus. «Ich weiß, wie es ist, wenn man clean ist, und ich weiß, wie es ist, wenn man dopt. Der Unterschied ist eine drastische Steigerung. Es scheint mir unmöglich, eine absolute Topleistung sauber zu bringen», sagte der gelernte Kaminkehrer aus Woltersdorf und ließ keinen Zweifel daran, dass auch seine Konkurrenz ähnlich «versorgt» war wie er. Er hätte gedopt, um Chancengleichheit herzustellen.

Das Blut-Doping-Mittel CERA hätte er von einem «Sport-Kollegen» erhalten. Er präzisierte nicht, ob es sich dabei um seinen Zimmer-Kollegen Stefan Schumacher gehandelt haben könnte, der wie Kohl in einer Tour-Nach-Kontrolle positiv auf CERA getestet worden war. Der gesperrte, zweifache Tour-Etappensieger Schumacher hatte das verbotene Mittel auch bei den Olympischen Spielen in Peking verwendet haben soll. Holczer: «Ich werde nachforschen, wer dieser 'Sport-Kollege' sein soll».

Kohl, der seine Profi-Karriere bei Rabobank in den Niederlanden startete und auch das T-Mobile-Team durchlief, bevor er zu Gerolsteiner wechselte, war auch Kunde des berüchtigten Wiener Instituts Humanplasma. Blut sei «im Stunden-Rhythmus» ausgetauscht worden. Nicht nur Radfahrer, auch andere Ausdauer-Sportler, nicht nur Österreicher, sondern auch internationale, nicht nur Sommer- auch Wintersportler habe Kohl in Wien gesehen, «aber keine deutschen». Als nach der Turin-Affäre 2006 der Gang zu Humanplasma versperrt war, habe er mit weiteren Sportlern eine eigene Blut-Zentrifuge angeschafft.

Der inzwischen etwas fülliger gewordene ehemalige Berg-Spezialist mit dem markanten Gesicht zog die Wirksamkeit der Doping-Kontrollen in Zweifel: «Ich bin in meiner Karriere 200 Mal kontrolliert worden und war nur einmal positiv.» Nach eigener Aussage hätte er seit 2000 illegale Präparate benutzt.


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