Saint-Quentin-en-Yvelines (rad-net/dpa) - Roger Kluge hat bei der Bahn-Weltmeisterschaft in Saint-Quentin-en-Yvelines vor den Toren Paris Silber im Punktefahren gewonnen. Stärker war nur Yoeri Havik (Niederlande), der seinen ersten WM-Titel feierte. Eine Medaille bereits sicher hat auch Lea Sophie Friedrich, die das Finale im Sprint-Turnier der Frauen erreichte.
Während Havik schon früh punktete und den ersten Rundengewinn herausholt und bereits vor der doppelt zählenden Schlusswertung mit insgesamt 76 Punkten als Sieger feststand, kam Kluge zum Schluss des 40 Kilometer langen Rennens immer mehr ins Rollen und machte unter anderem mit zwei Rundengewinnen Boden gut. Mit dem Gewinn des letzten Wertungssprints und insgesamt 67 Zählern konnte sich der 36-Jährige dann noch vom vierten auf den Silberrang schieben.
««Die Silbermedaille ist definitiv ein Erfolg, aber nicht der Traum, den ich hatte. Am Ende musste ich attackieren und umstellen auf die Punktewertungen. Trotzdem kann ich mir taktisch nichts vorwerfen. Yoeri Havik ist clever gefahren. Ich hatte immer ein starkes Finale, das habe ich wieder gezeigt. Erfahrung, Alter, Stärke - das hat sich wieder durchgesetzt», sagte Kluge. «Es tut immer gut, auf dem Podest zu stehen. Eine Medaille bei internationalen Titelkämpfen ist schön für die Sammlung und bestätigt, dass ich noch nicht abzuschreiben bin. Ich fahre immer noch auf einem guten Niveau.» Dritter wurde Fabio van den Bossche (Belgien) mit 64 Punkten.
Im Sprint erreichte Friedrich das Finale um den WM-Titel. Im Halbfinale setzte sie sich glatt in zwei Läufen gegen Laurine van Riessen (Niederlande) durch - wenngleich der erste Lauf denkbar knapp ausfiel und im Fotofinish entschieden wurde. Die zweite Deutsche im Halbfinale, Emma Hinze, verlor gegen Lokalmatadorin Mathilde Gros. Den ersten Lauf hatte die Titelverteidigerin noch für sich entschieden, doch die Französin gab nicht auf und gewann die nächsten zwei Läufe. Hinze fährt damit gegen Van Riessen um Bronze.