Berlin (dpa) - Radprofi Marcel Kittel hat Probleme mit dopingbelasteten Ex-Profis, die als Team-Manager weiter großen Einfluss im Radsport haben.
Der achtmalige Etappengewinner der Tour de France kritisierte in einem Interview der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung» namentlich die Chefs der WorldTour-Mannschaften Astana und Saxo-Tinkoff, Alexander Winokurow und Bjarne Riis. «Leute wie Winokurow und Riis haben diese eindeutige Vorgeschichte und ziehen die Aufmerksamkeit vor allem in Deutschland noch immer Richtung Doping», sagte Kittel. «Solche Leute tragen noch heute dazu bei, den Radsport permanent unter Verdacht zu stellen.»
Kittel, Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin, John Degenkolb und andere deutsche Profis engagieren sich offensiv im Anti-Doping-Kampf. Sie verzichteten bewusst darauf, an der Aktion «Alles geben - Nichts nehmen» der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) teilzunehmen, weil auch Schwergewichts-Box-Weltmeister Wladimir Klitschko mit von der Partie war. «Wir haben gesagt, wenn Klitschko mitmacht und sich keinen Trainingskontrollen unterzieht, dann möchten wir nicht Teil dieser Kampagne sein. Das macht dann keinen Sinn, das ist nicht glaubwürdig», erklärte Kittel dazu.