Port Ainé (rad-net) - Esteban Chaves hat die Königsetappe der Volta a Catalunya gewonnen. Der Kolumbianer vom Team BikeExchange attackierte am Schlussanstieg sieben Kilometer vor dem Ziel und feierte einen Solosieg. Adam Yates (Ineos Grenadiers) verteidigte das Führungstrikot. Eine starke Vorstellung zeigte auch Lennard Kämna (Bora-hansgrohe), der lange als Ausreißer unterwegs war.
Der 24-Jährige hatte auf der vierten Etappe von Ripoll nach Port Ainé über 166,5 Kilometer am Fuße des zweiten Anstiegs, rund 70 Kilometer vor dem Ziel, aus einer frühen zwölfköpfigen Fluchtgruppe attackiert, die nicht mehr harmonierte. Im Alleingang hatte der Bremer zwischenzeitlich einen Vorsprung von über drei Minuten herausgefahren. Damit fuhr er bereits im virtuellen Gelben Trikot, doch 15 Kilometer vor dem Ziel, am Schlussanstieg, ging ihm die Luft aus. Kämna wurde schließlich eingeholt und wurde 53.
«Ich wollte es in jedem Fall heute versuchen, aber am Ende hat es leider nicht geklappt. Das Rennen war von Beginn an hart, darum war ich dann auch in der Gruppe. Dort wollten aber nicht alle richtig durchziehen, darum habe ich früh attackiert, denn das war irgendwie meine einzige Chance. Meine Beine waren gut, aber das Profil kam auch nicht wirklich einem Soloritt entgegen», sagte Kämna, der heute als kämpferischster Fahrer ausgezeichnet wurde, nach der Etappe.
Sieben Kilometer vor dem Ziel - Kämna war inzwischen eingeholt - attackierte Chaves und rettete sieben Sekunden Vorsprung vor einer kleinen Verfolgergruppe, aus der Michael Woods (Israel Start-Up Nation) und Geraint Thomas (Ineos Grenadiers) auf die Plätze zwei und drei spurteten, ins Ziel.
In der Gesamtwertung liegen jetzt drei Profis von Ineos Grenadiers an der Spitze. Während Adam Yates seine Führung vor Richie Porte mit 45 Sekunden Vorsprung verteidigte, verbesserte sich Thomas auf Rang drei und liegt 49 Sekunden hinter dem Führenden.
Am morgigen Freitag wird es bei der anspruchsvollen Rundfahrt auf der fünften Etappe über 201,1 Kilometer von La Pobla de Segur nach Manresa nicht gar so strapaziös, auch wenn rund 30 Kilometer vor dem Ziel ein Anstieg der ersten Kategorie wartet. Die Rundfahrt endet am Sonntag in Barcelona.