Bern (dpa) - Durch Rang sechs im abschließenden Zeitfahren hat sich der Russe Wladimir Karpets im Finale der 71. Tour de Suisse den Gesamtsieg geholt. Er nahm seinem Landsmann Wladimir Efimkin noch das Gelbe Trikot ab und quittierte seinen Erfolg mit fast versteinerter Mine.
Den letzten Tagessieg über 33,7 Kilometer in Bern sicherte sich Zeitfahr-Weltmeister und Lokalmatador Fabian Cancellara, der bereits den Prolog zum Rundfahrt-Auftakt gewonnen hatte, vor Andreas Klöden.
Der Schweizer aus dem dänischen CSC-Team siegte in 41:46 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 48,66 Kilometern entsprach. Dabei begann es für ihn mit großem Ärger, weil seine Zeitfahrmaschine nicht den Regeln des Weltverbandes UCI entsprach und in Details geändert werden musste. Zum dritten Mal in Serie gelang Klöden der Sprung auf das Podium. Nach zwei dritten Plätzen an den Vortagen wurde er am Schlusstag Zweiter und unterstrich erneut seine ansteigende Form.
Der Wahlschweizer vom Astana-Team, der zu den Favoriten der am 7. Juli beginnenden Tour de France zählt, fuhr 42:06 und büßte 20 Sekunden auf Cancellara ein. Bei der ersten Zwischenzeit nach acht Kilometern hatte er noch zehn Sekunden vor Cancellara gelegen. Dann verlor er gegen den Schweizer Tagessieger aber an Boden - Klöden warv wahrscheinlich zu schnell angegangen. Auch Stefan Schumacher aus Nürtingen vom Team Gerolsteiner zeigte in 42:19 als Dritter eine starke Leistung.
In der Endabrechnung nach 9 Etappen und 20 000 Höhenmetern sicherte sich der Koloss Karpets vom Team Caisse d'Epargne 1:04 Minuten Vorsprung vor dem T-Mobile-Profi Kim Kirchen aus Luxemburg. Beide Profis sind für die in zweieinhalb Wochen beginnenden Tour de France vorgesehen, genau wie Cancellara, der zu den Favoriten für den 7,9 Kilometer langen Prolog durch die Innenstadt Londons gilt.