Frankfurt (rad-net) - Bei der von den Zeitschriften Radsport und Rennrad zum bereits 49. Mal durchgeführten Wahl zu Deutschlands Radsportler des Jahres sind Lennard Kämna, Emma Hinze und Marco Brenner gewählt worden. Während sich bei den Männern wieder die Straßenfahrer durchsetzten und auf den ersten drei Plätzen drei Fahrer des deutschen Rennstalls Bora-hansgrohe zu finden sind, war es bei den Frauen die dreifache Bahn-Weltmeisterin Emma Hinze, die die Gunst der Leser gewann. Bei den Nachwuchssportlern fiel das Votum klar auf Marco Brenner.
Lennard Kämnas Tour-Etappensieg hat so imponiert, dass er die Wahl mit 26,9 Prozent klar vor seinen Teamkollegen Maximilian Schachmann (19,2%), der im Frühjahr bei Paris-Nizza erfolgreich war, und vor Pascal Ackermann (16,3%), der wieder im Herbst mit zwei Etappensiegen in der Vuelta triumphierte, gewann. «Ich freue mich, von den Lesern zum Radsportler des Jahres gewählt worden zu sein. Das ist für einen Sportler eine der schönsten Auszeichnungen», sagte Kämna, als er von seinem Wahlsieg erfuhr.
Die Erfolge von Emma Hinze im Februar dieses Jahres waren nicht zu toppen: Die Hildesheimerin gewann bei der Bahn-WM in Berlin drei Titel. Ihre Siege im Sprint, Keirin und Teamsprint machten sie zur großen Favoritin für die Olympischen Spiele in Tokio, aber dann kam alles anders. Im weiteren Verlauf des Jahres konnte die 23-Jährige wegen der Corona-Pandemie keine Wettkämpfe bestreiten. Darum freut sie sich umso mehr über den Erfolg bei der Leserwahl mit 25 Prozent der Stimmen vor Lisa Brennauer (22,8%) und Franziska Brauße (18,9). «Das ist cool und noch einmal eine Anerkennung meiner Leistung, wenn sich so viele Leute bei einer so traditionsreichen Wahl für mich entscheiden», sagt Hinze, die sich in den nächsten Monaten auf die Olympiavorbereitung stürzen wird, nachdem ihre Knieverletzung wieder ausgeheilt ist.
Der Augsburger Marco Brenner konnte 27,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinen und gewann souverän die Wahl zum Radsportler der Jugend vor Luisa Daubermann (20,2) und Benjamin Boos (15,2). Der 18-jährige kann trotz Corona und dadurch bedingten langen Zwangslausen auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken: International sticht die Silbermedaille im Zeitfahren bei der Straßen-EM in Plouay hervor; mehr war fast nicht möglich, da es für die Nachwuchsklassen keine Weltmeisterschaft auf der Straße gab und auch die Nationencup-Rennen bis auf eine Ausnahme nicht zur Austragung kamen. National räumte der Bayer, der schon in seinem ersten Juniorenjahr 2019 viele große Siege feierte, alles ab: Er wurde Deutscher Straßenmeister, Deutscher Crossmeister, Deutscher Zeitfahrmeister, und er siegte in der «Müller – Die liga Logistik Rad-Bundesliga», holte sich nach den Siegen in Töttelstädt und Ilsfeld-Auenstein souverän die Gesamtwertung. «Über diesen Wahlsieg freue ich mich sehr, weil er nicht nur meine Leistungen würdigt, sondern auch die Sympathie der Fans widerspiegelt», sagte Brenner.