Offida (rad-net) - Bei den Straßenweltmeisterschaften der Juniorinnen und Junioren, die ab morgen bis Sonntag in Offida an der italienischen Adria-Küste zur Austragung kommen, steht der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) mit verhaltenem Optimismus am Start. «Ich hoffe auf einen Platz unter den ersten Zehn», will Bundestrainer Wolfgang Ruser die Erwartungen im Straßenrennen nicht zu hoch ansetzen. Schließlich sei das auch immer ein bisschen Lotteriespiel – man kann gewinnen, aber auch viel verlieren. An letzteres will Ruser aber nicht glauben. Schließlich hat er einen siebenköpfigen Kader mit hoch motivierten Rennfahrern beisammen. An der Spitze fahren Mario Vogt und Jasha Sütterlin, die in dieser Saison auch international schon überzeugen konnten. Unterstützt werden sie von Ruben Zepuntke, Felix Donath, Fabio Nappa, Fabian Thiel und Kevin Predatsch.
Mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen sind die Juniorinnen nach Italien gereist. «Das ist eine kompakte Mannschaft, die ist besser als letztes Jahr», so Bundestrainer Thomas Liese und hofft auf ein Top-Resultat. Dafür soll in erster Linie Sarah-Lena Hofmann sorgen. Die Deutsche Meisterin ist die Nummer eins im Team, «die ganze Konzentration wird ihr gelten. Ich erwarte, dass die anderen Drei Sarah-Lena unterstützen, denn der Kurs kommt ihr am besten entgegen», erklärt Liese die taktische Ausrichtung. Mit Lisa Fischer, Mieke Kröger und Charlotte Bock hat Hofmann ein starkes Team im Rücken.
Der Rundkurs des Straßenrennens führt über 16 Kilometer und muss von den Junioren achtmal beziehungsweise von den Juniorinnen fünfmal absolviert werden. Nachdem es vom Start aus erstmal bergab geht und darauf ein flaches Stück folgt, geht es die letzten sechs Kilometer, mit Ausnahme einer kleinen Abfahrt und einem kurzen Flachstück, größtenteils berghoch.
Zunächst stehen aber die beiden Einzelzeitfahren für die jungen Sportlerinnen und Sportler auf dem Programm. Im Kampf gegen die Uhr über 28,5 Kilometer setzt Ruser auf Sütterlin, dem Deutschen Meister dieser Spezialdisziplin, sowie auf Predatsch. Auch hier strebt Bundestrainer Ruser einen Platz unter den zehn Besten an. Den Kurs des Zeitfahrens schätzt Sportddirektor Burckhard Bremer, der bei den Weltmeisterschaften vor Ort ist, als nicht zu einfach ein: «Der Rundkurs beginnt mit einer anspruchsvolle Abfahrt, man kann dort bereits viel an Zeit verlieren. Danach folgt ein kurzes flaches Stück und dann wartet ein knackiger langer Anstieg, genauso wie vor dem Ziel, wo auch nochmal ein Anstieg bewältigt werden muss. Teile der Strecke sind neu asphaltiert.»
Im Einzelzeitfahren der Juniorinnen starten Hofmann und die Deutsche Zeitfahr-Meisterin Kröger. «Die 15,1 Kilometer lange Strecke der Juniorinnen führt nicht wie bei den Junioren über einen Rundkurs, sondern von A nach B. Sie beinhaltet vorm Ziel aber den gleichen anspruchsvollen Schlussanstieg», so Bremer.
Das erste Training auf der Strecke stellte sich jedoch zunächst als nicht zu einfach heraus. «Leider hat es mit dem Training am Dienstag und Mittwoch nicht so geklappt, wie gewünscht. Dienstagnachmittag ging ein schweres Gewitter in und um Offida nieder. Einige Straße waren wie reißende Bäche, sodass nur punktuell auf der Strecke trainiert werden konnte», berichtet Bremer. «Heute scheint aber die Sonne und die Straßen sind abgetrocknet, also im Moment optimale Voraussetzungen", so Bremer.
BDR-Aufgebot:
Junioren:
Jasha Sütterlin (Edelweiß Achkarren)
Mario Vogt (RSC Schönaich)
Ruben Zepuntke (Radschläger Düsseldorf)
Felix Donath (RSC Cottbus)
Fabio Nappa (RSV Öschelbronn)
Fabian Thiel (RSV Greiz)
Kevin Predatsch (Turbine Erfurt)
Juniorinnen:
Sarah-Lena Hofmann (Viktoria Wombach)
Mieke Kröger (Teutoburg Brackwede)
Lisa Fischer (RV Elxleben)
Charlotte Bock (RSV Tailfingen)
Zeitplan:
6. August:
11.00 Uhr: Einzelzeitfahren Juniorinnen (15,1 km)
14.00 Uhr: Einzelzeitfahren Junioren (28,5 km)
8. August:
10.00 Uhr: Straßenrennen der Juniorinnen über fünf Runden à 16 km = 80 km
14.00 Uhr: Straßenrennen der Junioren über acht Runden à 16 km = 128 km