Brest (dpa) - Auch ohne Kapitänsrolle will sich die deutsche Rad-Hoffnung Emanuel Buchmann im Kampf um das Podium bei der Tour de France nicht kampflos geschlagen geben.
«Ich werde mich nicht absichtlich abhängen lassen», sagte Buchmann im Interview der Deutschen Presse-Agentur und fügte hinzu: «Ich werde einfach mal schauen, wo ich nach dem Zeitfahren und den ersten Bergetappen stehe.»
Eigentlich sollte der Tour-Vierte von 2019 bei der am Samstag beginnenden Frankreich-Rundfahrt gar nicht am Start stehen. Nach seinem Sturz-Aus beim Giro d'Italia, wo Buchmann das Podium ins Visier genommen hatte, rutschte der 28-Jährige aber doch noch ins Tour-Team des Bora-hansgrohe-Rennstalls. Als Kapitän ist aber der Niederländer Wilco Kelderman vorgesehen.
Buchmann fühlt sich nach seinem Giro-Aus schon wieder gut in Form, der «mentale Schmerz» sei größer gewesen. Es sei extrem hart, «weil man wirklich viele Monate nur dieses Ziel im Kopf hat». Der 28-Jährige merkte an, dass ihm der weniger berglastige Kurs der 108. Tour de France mit den zwei Zeitfahren nicht so liegt.
Für die Zukunft bleibt eine Podestplatzierung bei einer großen Rundfahrt sein Ziel. «Ich sehe, dass ich da vorne dabei bin. Beim Giro hat man das eindeutig gesehen. Außerdem denke ich, dass ich mein persönliches Leistungslimit noch nicht ganz ausgereizt habe», sagte Buchmann. «Ich gehe also davon aus, dass ich auch in den kommenden Jahren eine Chance haben werde, bei einer Grand Tour aufs Podium zu fahren.»