Berlin (dpa) - Für den früheren Tour-de-France-Sieger Jan Ullrich ist das Dopingproblem im Radsport überwunden.
«Die schwarze Zeit des Radsports ist vorbei. Ich hoffe, dass die Fahrer von heute aus unseren Fehlern gelernt haben. Ich will daran glauben und gehe von der Unschuld der Fahrer aus», sagte Ullrich in einem Interview der «Sport Bild». Der Rostocker hatte 1997 als erster und bislang einziger Deutscher die Frankreich-Rundfahrt gewonnen. Später wurde er wegen seiner Verwicklung in den Skandal um Dopingarzt Eufemiano Fuentes gesperrt.
Von der diesjährigen Tour zeigte sich Ullrich begeistert. «Ich habe so viel Tour geguckt wie seit Jahren nicht mehr», sagte der 43-Jährige. Besonders lobte Ullrich den Topsprinter Marcel Kittel, der fünf Etappen gewonnen hatte. «Für den deutschen Radsport ist er ein Glücksfall, auch wenn er leider für ein belgisches und nicht für ein deutsches Team fährt», sagte Ullrich und wünschte sich einen Wechsel Kittels von Quick Step zur deutschen Bora-Equipe.
Der Sprinter habe «auf jeden Fall eine neue Begeisterung für den Radsport in Deutschland geweckt». Die wieder gewachsene Zahl deutscher Spitzenfahrer, der jüngste Tour-Start in Düsseldorf und die Wiederbelebung der Deutschland-Tour helfen laut Ullrich, «wieder Kinder für den Radsport zu begeistern und Talente zu finden».