Drenthe (rad-net) - Am kommenden Wochenende findet im niederländischen Drenthe, genauer am legendären Vamberg, die Querfeldein-Europameisterschaft statt. Während bei den Frauen fast die komplette Weltspitze am Start sein wird, kommt bei den Männern in Abwesenheit der Superstars Mathieu van der Poel, Wout van Aert und Tom Pidcock die zweite Reihe zum Zuge.
Doch das macht die Rennen nicht weniger spannend. Titelverteidiger bei den Männern ist ohnehin Eli Iserbyt, der auch in dieser Saison schon acht Siege einfahren konnte, darunter allein drei im Weltcup. Der Belgier ist der Topfavorit, aber Fahrer wie seine Landsleute Toon Aerts, Michael Vanthourenhout, Quinten Hermans oder der Niederländer Lars van der Haar könnten ihm den erneuten Titel streitig machen.
Bei den Frauen gibt es eigentlich keine klare Favoritin. Weltmeisterin Lucinda Brand ist der Sieg ebenso zuzutrauen wie ihren niederländischen Landsfrauen Denise Betsema und Titelverteidigerin Ceylin del Carmen Alvarado - die gerade aber erst richtig in die Saison eingestiegen ist - oder Kata Blanka Vas aus Ungarn.
In der U23 und U19 sind Favoriten aufgrund weniger Vergleichsmöglichkeiten schwer auszumachen. Bei den Männern U23 könnten Ryan Kamp oder Weltmeister Pim Ronhaar (beide Niederlande), Loris Rouiller (Schweiz), Nils Vandeputte und Thibau Nys (beide Belgien) um den Titel fahren. Bei den Frauen ist die Niederländerin Puck Pieterse klare Titelanwärterin, dahinter ist es aber sehr offen. Fahrerinnen wie ihre Landsfrauen Shirin van Anrooij und Fem van Empel könnten ebenso in die Medaillenvergabe eingreifen. Junioren-Europameister könnten Fahrer wie Aaron Dockx (Belgien), Ben Askey (Großbritannien) oder Menno Huising (Niederlande) werden. Bei den Juniorinnen ist Straßen-Weltmeisterin Zoe Backstedt (Großbritannien) am stärksten einzuschätzen, Leonie Bentveld (Niederlande) oder Julia Kopecky (Tschechien) dürften auch Medaillenchancen haben.
Die deutsche Mannschaft wird von den beiden Deutschen Meistern Marcel Meisen und Elisabeth Brandau angeführt. Die Hoffnung der Deutschen liegt aber eher im U23-Bereich der Männer. Bundestrainer Wolfgang Ruser ist zuversichtlich, dass vor allem dort eine Top-Platzierung möglich ist. «Tom Lindner hat am letzten Wochenende beim internationalen Crossrennen in München mit seinem dritten Platz gezeigt, dass er mithalten kann», sagt Ruser, der auch Pascal Tömke und Luca Harter Chancen einräumt.
Los geht es am morgigen Samstag um 11 Uhr mit dem Rennen der Juniorinnen. Um 13:15 Uhr folgen die Männer U23, um 15 Uhr gehen die Elite Frauen auf die Strecke. Am Sonntag geht es ebenfalls um 11 Uhr mit den Junioren weiter. Um 13:15 Uhr starten die Frauen U23 und ab 15 Uhr fahren die Männer um den EM-Titel.
Das BDR-Aufgebot für die Cross-EM
Elite Männer:
Marcel Meisen (Alpecin-Fenix)
Florian Hamm (Schamel p/b Kloster Kitchen)
Florian Anderle (RSV Stadtilm)
Elite Frauen:
Elisabeth Brandau (RSC Schönaich)
Männer U23:
Tom Lindner (Schamel p/b Kloster Kitchen)
Pascal Tömke (Schamel p/b Kloster Kitchen)
Luca Harter (Harvestehuder RSV)
Lukas Herrmann (Schamel p/b Kloster Kitchen)
Fabian Eder (Schamel p/b Kloster Kitchen)
Frauen U23:
Judith Krahl (Schamel p/b Kloster Kitchen)
Clea Seidel (RadTeam Seidel Luckenwalde)
Junioren:
Silas Kuschla (AC Team)
Jonathan Rottmann (RC Victoria Neheim)
Fynn Termin (Harvestehuder RSV)
Benjamin Krüger (TSV Niederstaufen)
Juniorinnen:
Jule Märkl (RSC Linden)