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Alexandra Engen wurde Zweite. Foto: Armin M. Küstenbrück
15.05.2011 18:06
Internationale MTB-Bundesliga: Milatz und Langvad in Saalhausen nicht zu schlagen

Saalhausen (rad-net) - Moritz Milatz hat in Saalhausen das zweite Bundesliga-Rennen der Saison gewonnen. Der Freiburger gewann klar vor Manuel Fumic und dem Schweizer Thomas Litscher. Bei den Damen war Annika Langvad die Schnellste. Sie distanzierte Weltmeisterin Maja Wlosczcowska und Mona Eiberweiser aus Deggendorf. In der U23-Klasse gewann Markus Bauer.

Jochen Käß führte das Feld in den ersten Anstieg hinein, doch der Multivan-Merida-Fahrer aus Bietenhausen stürzte in der ersten Abfahrt und schied später aus. So übernahm Moritz Milatz das Kommando, mit Manuel Fumic an seinem Hinterrad. Dem Kirchheimer wurde das Tempo des Deutschen Meisters aber in der dritten Runde zu schnell und er ließ BMC-Biker Milatz ziehen. Der baute seinen Vorsprung auf über eine Minute aus und fuhr ungefährdet nach 34,4 Kilometer in 1:34:55 Stunden als Sieger über die Ziellinie.

«Nachdem ich bei meinen letzten Rennen viel Pech hatte, war ich heute super motiviert und bin froh, dass es geklappt hat. Heute hat alles gepasst. Der Kurs hier in Saalhausen scheint mir zu liegen», sagte Milatz, der zum dritten Mal nach 2008 und 2010 das Bundesliga-Rennen in Sauerland für sich entschieden hat. Mit 58 Sekunden Differenz fuhr Manuel Fumic als Zweiter über die Ziellinie. «Mir war Moritz am Anfang zu schnell. Aber ich bin zufrieden mit Rang zwei, ich fühle mich gut und jetzt nach dem Rennen auch nicht kaputt», so der Cannondale-Fahrer.

Aus der Verfolgergruppe hatte sich zuerst Thomas Litscher (Felt-Ötztal-X-Bionic) abgesetzt, doch Manuel Fumic ließ die beiden Konkurrenten vom Rabobank-Giant-Team Emil Lindgren (Swe) und Fabian Giger (Sui) hinter sich und holte auch die 20 Sekunden Rückstand auf Litscher wieder auf. In der vorletzten Runde hängte er auch den U23-Vizeweltmeister ab. Der war mit Rang drei (+1:08) zufrieden, wie er sagte. «Ich habe es in der vierten Runde vielleicht übertrieben, aber es trotzdem okay», sagte Litscher.

Weltmeister José Hermida (Spanien) stieg kraftlos, wie er sagte, in der dritten Runde aus. Wolfram Kurschat gab ebenfalls früh auf, weil ihm bei einem kurzen Hagelschauer kalt wurde. Manuel Fumic übernahm mit Rang zwei auch die Bundesliga-Führung von seinem Teamkollegen Marco Fontana, der nicht am Start war.

Annika Langvad stürmte in der ersten Runde los, als würde es um einen Sprint gehen. Die Dänin vom deutschen Easton-Rockets-Team kam aus der ersten von sechs Runden bereits mit 40 Sekunden Vorsprung zurück. Hinter ihr lag eine vierköpfige Verfolgergruppe mit Alexandra Engen (Swe), die gleich darauf zurück fiel, Mona Eiberweiser (Deggendorf), Elisabeth Sveum (Norwegen) und Maja Wloszczowska (Polen). Die Weltmeisterin machte sich dann auf die Verfolgung, fuhr Runde um Runde etwas schneller als Langvad, aber nur etwas. So nahm Langvad immer noch 22 Sekunden Vorsprung mit in die letzte Runde. Sie legte noch etwas zu und hatte nach 25,8 Kilometer wieder 41 Sekunden Vorsprung auf Wloszczowska.

«Ich wollte am Anfang schnell fahren, um dann meinen Rhythmus fahren zu können. Das war meine Strategie», sagte Langvad. «Ich wollte dieses Jahr wieder ein Bundesliga-Rennen gewinnen und das ist mir gelungen. Ich bin sehr froh.» Maja Wloszczowska zeigte sich indes auch zufrieden nach einer Woche, in der sie sich nicht besonders gut gefühlt habe. «Annika war sehr stark, aber ich hätte nach dieser Trainingswoche nicht gedacht, dass es so gut geht», sagte die Polin.

Die große Überraschung war indes Mona Eiberweiser auf Rang drei. Die Ghost-Bikerin kämpft schon lange mit Rückenproblemen. Dass die an diesem Tag «nur lokal vorhanden waren», wie sie sagte, also nicht in die Beine ausstrahlten, das sei der Schlüssel zum ihren bisher besten Bundesliga-Ergebnis in der Eliteklasse gewesen. «Ach ist das schön. Heute ist es super gelaufen», freute sie sich. Sie kämpfte mit der Norwegerin Elisabeth Sveum um Rang drei, ließ die U23-Weltcupsiegerin von Pietermaritzburg in der vorletzten Runde aber hinter sich und überquerte als Dritte (+3:00) die Ziellinie. Sveum wurde mit 3:59 Minuten Rückstand Vierte vor Hanna Klein (+4:57).

Markus Bauer trug sich im U23-Rennen zum dritten Mal in Folge als Sieger in die Annalen ein. Der 21-Jährige aus Lohr setzte sich nach 1:22:19 Stunden in einer spannenden Entscheidung mit einer Sekunden Vorsprung auf Markus Schulte-Lünzum aus Haltern durch, der Junioren-Weltmeister Michiel van der Heijden (Niederlande) auf der Zielgerade ganz knapp in Schach hielt. «Ich habe in der vorletzten Runde am steilsten Stück angegriffen», berichtete Bauer. Marco Minnaard, als vierter Mann im Spitzenquartett machte in dieser an dritter Stelle einen Fehler, so dass er seinen Landsmann van der Heijden behinderte, während Schulte-Lünzum folgen konnte. Der musste danach viel Energie investieren, um in der letzten Runde noch einmal aufzuschließen. Bauer nutzte dann seine Stärke im Downhill um eine erneute Lücke zu reißen und ließ sich die Führung nicht mehr nehmen. Münsingen-Sieger Bauer baute seine Führung in der Gesamtwertung damit weiter aus.

Im Rennen der Junioren übernahm Christian Pfäffle (Neuffen) durch seinen Sieg vor Louis Wolf (Untermünkheim) und Yannik Brischle (Offenburg) die Führung in der Gesamtwertung. Pfäffle übernahm in der ersten Runde die Spitzenposition und gab sie nicht mehr ab. «Als ich nach einem Downhill eine Lücke hatte, dachte ich, ich probiere es einfach mal», so Pfäffle. Die Konkurrenz der Juniorinnen ging an Johanna Techt. Die Deutsche Meisterin aus Lindau siegte souverän vor Lena Putz und der Schwedin Jenny Rissveds. «Ich hatte Halsschmerzen, deshalb bin ich überrascht, dass es so gut ging», sagte Techt.

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