Zabrze (dpa) - Der langjährige Radprofi Jens Voigt hat nach dem schlimmen Crash von Fabio Jakobsen bei der Polen-Rundfahrt eine harte Strafe für Dylan Groenewegen gefordert.
«Ich denke da schon an drei bis sechs Monate. Es müsste etwas sein, was weh tut und auch an alle anderen Profis das Signal sendet: Hier wurde eine rote Linie überschritten, das akzeptieren wir nicht mehr», sagte Voigt bei Sport1.
Man könne nicht mit dem Leben, der Karriere oder Gesundheit eines Kollegen spielen, sagte der 48-Jährige. «Wenn die Linie so offensichtlich verlassen wurde, Leib und Leben willentlich riskiert wurden, muss es eben auch härtere Strafen geben.»
Jakobsen, der bei Tempo 80 von seinem niederländischen Landsmann Dylan Groenewegen in das Absperrgitter gedrängt worden war, liegt mit schweren Gesichtsverletzungen noch im Koma. Groenewegen, der am Schlüsselbein operiert werden musste, muss sich nun in einem Disziplinarverfahren verantworten.
Voigt gibt aber auch dem Weltverband UCI eine Mitschuld. «Der Veranstalter bittet die UCI um Genehmigung und Klassifizierung des Rennens und der Strecke, und die UCI und die technische Kommission überprüft das. Da sie das genehmigt hat, kann sie im Nachhinein ihre Hände nicht in Unschuld waschen und die Schuld auf den Veranstalter schieben», sagte der 17-malige Tour-de-France-Teilnehmer.