Stuttgart (dpa) - Nach dem Freispruch im Betrugsprozess gegen Radprofi Stefan Schumacher hat sich dessen ehemaliger Teamchef Hans-Michael Holczer zurückhaltend geäußert.
«Wenn das die Entscheidung des Gerichts ist, dann muss man das akzeptieren», sagte Holczer der Nachrichtenagentur dpa. «Ich kann es insofern nachvollziehen, als dass es für das Gericht schwierig ist, eine Schuld nachzuweisen.»
Schumacher war nach 19 Verhandlungstagen von dem Vorwurf freigesprochen worden, Holczer um rund 150.000 Euro Gehalt betrogen zu haben. Der inzwischen geständige Doping-Sünder hatte bei der Tour de France 2008 Doping auf Nachfrage geleugnet, war aber später positiv getestet und gesperrt worden. Schumacher hatte sich damit verteidigt, dass Holczer von Doping im Team Gerolsteiner gewusst habe und daher nicht betrogen worden sein könne. Schumachers Aussage «sei nicht zu widerlegen», entschied das Landgericht Stuttgart.
Holczer bestritt eine Mitwisserschaft auch nach dem Urteil. «Ich habe 0,0 von dem gewusst, was Schumacher gesagt hat», meinte er. Bei Gerolsteiner habe es «kein geduldetes, systematisches Doping» gegeben. Ob er juristische Konsequenzen aus dem Urteil ziehen werde, wollte Holczer mit seinem Anwalt prüfen.