Marmolada (dpa) - Der australische Radprofi Jai Hindley aus der deutschen Bora-hansgrohe-Mannschaft hat am vorletzten Tag beim 105. Giro d'Italia das Rosa Trikot des Gesamtführenden übernommen.
Mit einem Angriff gut zwei Kilometer im Schlussanstieg am Fedaia-Pass konnte der 26 Jahre Hindley den zuvor Führenden Richard Carapaz aus Ecuador distanzieren und dem Gesamtsieger von 2019 das Maglia Rosa abnehmen. Hindley hat die Chance, am Sonntag nach dem finalen Einzelzeitfahren in Verona als erster Australier die Italien-Rundfahrt zu gewinnen.
Den Etappensieg der 20. Etappe sicherte sich nach 168 Kilometern von Belluno zur Bergankunft in Marmolada auf den 2057 Meter hohen Fedaia-Pass der Italiener Alessandro Covi als Solist.
Buchmann bleibt Gesamt-Siebter
Der 23-Jährige konnte sich aus einer ursprünglich 15 Fahrer großen Ausreißergruppe absetzen, zu der lange Zeit auch Lennard Kämna gehörte. Der bora-Hansgrohe-Profi hatte am vierten Giro-Tag für den bislang einzigen deutschen Etappensieg des diesjährigen Giro gesorgt und beendete die Etappe mit 3:39 Minuten Rückstand auf Covi auf Platz zehn. Emanuel Buchmann wurde mit fünfeinhalb Minuten Rückstand 22., verteidigte aber seinen siebten Gesamtrang.
«Jai war so am Limit, er konnte nach meinen Glückwünschen im Ziel gar nicht reagieren», sagte Kämna im Anschluss an die knüppelharte Etappe. 4490 Höhenmeter mussten auf dem Weg in Ziel gemeistert werden, darunter neben der Zielankunft auch der 1918 Meter hohe San-Pellegrino-Pass und das Pordoijoch (2239 Meter). «Ich wusste, dass dies die entscheidende Etappe sein würde. Im Finale war es wirklich brutal», sagte Hindley. Mit 1:25 Minuten Vorsprung auf Carapaz geht der Australier am Sonntag ins abschließende 17,4 Kilometer lange Einzelzeitfahren mit Start und Ziel in Verona. Dritter ist mit 1:51 Minuten Rückstand der Spanier Mikel Landa.