Ludwigshafen (rad-net) - Nicht alle favorisierten Teams konnten bei den Wettkämpfen der Kunstradsportler ihrer Rolle gerecht werden. Entsprechend gab es am 3. und 4. Oktober im Rahmen der Deutschen Meisterschaften der Hallenradsportler einige Überraschungen. Dazu gehörte der Erfolg im Vierer-Einradfahren der Frauen durch das Team Erkelenz-Hoven sowie der Titel im Vierer-Einradfahren der Männer für das junge Team des RV Georgia Reichenau. Das Sechser-Kunstradfahren der Männer gewann dagegen wie erwartet das Team vom RV Erlenbach. Ebenso setzte sich Randersacker im Vierer-Einraddfahren der Frauen durch und holte damit den dritten Titel in Folge.
Im Einradfahren der Frauen holte sich Sandra Beck vom TV Trillfingen den Titel vor Marion Kleinschwärzer aus Burghausen sowie Corinna Hein aus Mörfelden. Weltmeisterin Anja Scheu kam dabei über den vierten Platz nicht hinaus. Eine weitere Überraschung gab es bei der Finalveranstaltung im Zweier-Kunstradfahren der Männer. Hier siegte das Mixed-Paar Ann-Kathrin Eggert und Michael Rauch vom TSV Langenprozelten vor den Gebrüdern Blümmel aus Langenselbold und den Vizeweltmeister Viktor Volk und Manuel Huber vom RV Kirchdorf.
Extrem spannend wurde die Vergabe des Titels im Sechser-Einradfahren, wo sich Mörfelden den Titel holte. Im Vierer-Kunstradfahren ging der Titel an das Team von Erkelenz-Hoven.
In der Königs-Disziplin der Mannschafts-Kunstradsportler, dem Vierer-Kunstradfahren der Frauen waren am Ende Pia Kremer, Ramona Sowa, Eva und Hanna Laufs vom RV Erkelenz Hoven nicht zu schlagen. Im ersten Block konnte keine der gestarteten Mannschaften richtig überzeugen. Der VfL Mönchberg lag bis zu Beginn mit 137,54 Punkten die Führung. Den zweiten Block eröffnete Mainz-Ebersheim mit 129,21 Punkten, dann folgte das Quartett aus Erkelenz-Hoven mit 165,46 Punkten. Das Team aus Kornwestheim, leistet sich bereits bei der Stirnreihendrehung einen Absteiger und ließ beim Wechselstern Steiger nochmals größere Unsicherheiten sehen und landete damit bei 162,78 Punkten. Im Team Aach II touchierten sich bei der gleichzeitigen Torfahrt zwei Fahrerinnen, die Folge war ein Absteiger. Beim Innenstern, gleichzeitig angefahren, gab es eine komplette Abwertung. Diese Punktabzüge summierten sich damit und am Ende blieben nur 146,05 Zähler. Das Team von Aach I, die Weltmeisterinnen des vergangenen Jahres und Titelverteidiger der Deutschen Meisterschaften hatte danach den weiteren Titel in der Hand, leisteten sich aber ebenfalls einen Absteiger und konnten anschließend nur knapp einen Sturz verhindern. Am Ende summierten sich die Abzüge und mit 163,83 Punkten mussten sich auch die Weltmeisterinnen knapp geschlagen geben.
Zum ersten Mal sicherten sich damit Pia Kremer, Ramona Sowa, Eva und Hanna Laufs die DM-Trikots. In der WM-Wertung behielt dagegen Aach I (526,15) die Oberhand und nimmt damit für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) an der Hallenrad-WM in Dornbirn teil.
Im Sechser-Kunstradfahren ging der DM-Titel wiedehrolt an den RSV Erlenbach. Tobias Kühnle, Michael und Thomas Gysin, Christian Löffler, Thiemo Dörr und Christ Knaack ließen trotz eines Absteigers bei der Mühle mit Rechtsschleifen der Konkurrenz keine Chance.
Überraschend endete der Vierer-Wettbewerb im Einradfahrern. Timo Hütten, Philipp Henkes, Philipp Lang und Christian Böhler vom RV Georgia Reichenau wurden überraschend Deutscher Meister. Mit 82,05 Punkten verwiesen sie Lübeck-Moisling und Neuenschmidten auf die weiteren Medaillenränge.
Im Vierer-Einradfahren der Frauen machten dann Randersacker nach 2006 und 2007 den Titel-Hattrick perfekt. Fast alle Mannschaften fuhren sehr gut, entsprechend eng lagen die Ergebnisse beieinander. Friedrichshafen setzte mit 83,95 die erste Marke. Aach sollte dann auf 84,5 erhöhen. Randersacker, die Titelverteidiger setzten mit 87,75 einen drauf. Während Mörfelden II diese Leistungen nicht mehr toppen konnte, schob sich Mörfelden I als letzter Starter noch auf den Silberrang. Zum dritten Mal in Folge durften damit Verena Höfer, Lisa und Eva Bardorf und Hannah Behrendt das DM-Meistertrikot überstreifen.
Einem Krimi glich dann das Finale im Sechser-Einradfahren: Die Leistungen steigerten sich von Mannschaft zu Mannschaft. Mörfelden, das auch den Bundespokal gewonnen hatte und mit einer großen Fangemeinde angereist war, war als letztes Sextett gefordert. Elisabeth Schäffer, Elena Zippel, Pia Stiller, Anna Hechler, Lisa Hofmann und Hannah Hechler fuhren ebenso konstant wie die Mannschaften zuvor. Bei 90,65 blieb die Computerwertung stehen. Damit wurden die neuen deutschen Meisterinnen beider Siegerehrung von den beiden Aacher Mannschaften begleitet. Mitten unter Frauen fand sich dabei der Aacher Alexander Gaißer als einziger männlicher Vertreter auf dem Siegespodest wieder.
Die letzte Entscheidung fiel dann im Vierer-Kunstradfahren der Männer. Die Teams von Erkelenz-Hoven II und III sowie Mönchberg kamen nicht ohne Absteiger durch und auch das Mixed-Team aus Frohnlach hatte auch mit Problemen zu kämpfen. Jendrik Laufs, Markus Consoir, Oliver Klosa und Sebastian Schnitzler aus Erklenz-Hoven hatten ebenfalls Wackler und ein Fahrer musste sogar zu Boden, aber mit 173,50 Punkten gab es trotzdem den Sieg. „Den letzen DM-Titel im Vierer der Männer hatten wir 1989“, so Trainer Friedbert Laufs.
Im Radball haben sich Thomas Abel und Christian Heß (Hechtsheim) zum ersten Mal den nationalen Titel sichern können. Im Finale gelang dem amtierenden Weltmeister ein 5:3-Sieg über den Titelverteidiger Eberstadt (Jens und Holger Krichbaum). Im Spiel um Platz drei bezwang startete Gärtringen (König/Berner) Ehrenberg (Rademann/Kebsch) mit 7:3.
Im Radpolo bleiben konnten Jennifer Knocke und Anika Müller (RV Etelsen) ihren sechsten DM-Sieg in Folge feiern.
