Kopenhagen (dpa) - André Greipel hat zum Abschluss der Rad-WM Bronze und damit die fünfte Medaille für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) gewonnen. Der Hürther freute sich über Edelmetall, haderte aber auch mit der verpassten Chance auf Gold.
Haben Sie heute Bronze gewonnen oder Gold verloren?
Greipel: «Ich hatte die Chance, Weltmeister zu werden, aber wir können glücklich sein mit dem dritten Platz. Das ist ein super Ergebnis. Manchmal gewinnen diejenigen, die am meisten Glück und die besten Beine haben. Aber Mark Cavendish ist ein würdiger Weltmeister.»
Was könnte den Ausschlag gegeben haben, dass es nicht für ganz vorn gereicht hat?
Greipel: «Wir mussten unseren Plan ändern, als Tony Martin, Christian Knees und Andreas Klier in den Sturz verwickelt waren. Den Zeitfahr-Weltmeister (Martin) zu verlieren, der im Finale eine wichtige Rolle gespielt hätte, war bitter.»
Dennoch haben die verbleibenden vier Teamkollegen Ihnen immerhin zu einer Medaille verholfen.
Greipel: «Das war das beste Team, das ich haben konnte, eine Super-Mannschaft. Die haben mich in der letzten Kurve in eine gute Position gebracht. Es tut mir leid für die Jungs, dass ich es vermasselt habe. Wir sind hergekommen für Gold. Aber wir haben gezeigt, dass wir erfolgreich sein können.»
Warum hat es nicht zum perfekten Sprint gereicht?
Greipel: «Es war mehr drin. Auf der Zielgeraden sind die Anfahrer der Australier ausgeschert. Ich habe versucht, nicht eingebaut zu sein, aber auf einmal ist das Feld von rechts rübergefahren. Da musste ich meinen Sprint zwei-, dreimal verzögern.»
Nach 266 Kilometern waren es Millimeter, die sie vom Viertplatzierten Fabian Cancellara trennten. Das offizielle Ergebnis ließ lange auf sich warten. Wie groß war Ihr Zittern um die Medaille?
Greipel: «Ich wusste sofort, dass ich vorne lag, also waren die Minuten gar nicht so schlimm. Ich hatte noch einmal einen Tigersprung gemacht. Und ich denke, ich habe auch ganz gute Augen.»