Herentals (rad-net) - Im letzten Jahr konnte André Greipel (Lotto-Soudal) beim Giro d’Italia auftrumpfen und gewann drei Etappen. Tagessiege peilt der deutsche Straßenmeister auch in diesem Jahr wieder an, doch dank der flachen Eröffnungsetappe morgen auf Sardinien hat er noch ein anderes großes Ziel: Die «Maglia Rosa» des Gesamtführenden.
Der 34-jährige Rostocker wird bei seiner insgesamt 13. Grand Tour starten und will seinen bislang sechs Etappensiegen beim Giro d’Italia weitere hinzufügen. Greipel wählte in diesem Jahr eine andere Vorbereitung, da er bei den Frühjahrsklassikern auf Top-Resultate fahren wollte. Dies gelang mit einem 20. Platz bei der Flandernrundfahrt und einem siebten Platz bei Paris-Roubaix. Hiernach startete er lediglich am vergangenen Montag bei Eschborn-Frankfurt, gab das Rennen jedoch auf, um sich im Regen dem hohem Sturz- und Krankheitsrisiko zu entziehen.
«Ich bin froh, zum Giro zurückzukehren und ein Etappensieg ist auch in diesem Jahr wieder das Ziel. Es war ein harter Frühling für mich mit vielen Etappenrennen: Abu Dhabi Tour, Paris-Nizza, Katalonien-Rundfahrt und einige Eintagesklassiker. Nach Paris-Roubaix habe ich ein wenig Pause gemacht, um mich physisch und mental zu erholen. Vielleicht brauche ich ein paar Tage, um mich wieder an den Rennrhythmus zu gewöhnen – wie im letzten Jahr. Da war das erste Wochende nicht so erfolgreich, aber nach ein paar Tagen wurde es besser und besser, sodass ich letztlich drei Etappensiege einfahren konnte», erklärt Greipel
Der 34-Jährige trug das Trikot des Gesamtführenden 2009 bei der Vuelta a Espana für zwei Tage und möchte neben dem roten nun auch ins Rosa Trikot schlüpfen. «Es wäre schön, das Führungstrikot zu tragen, Ich würde nicht Nein sagen», ergänzt er bescheiden. «Aber natürlich müssen wir realistisch bleiben. Eine Etappe bei einer Grand Tour zu gewinnen, ist bereits eine riesige Leistung. Auch meine Teamkollegen werden ihre Chance bekommen.» Da das Team jedoch keinen designierten Rundfahrer nominiert hat, wird man beim belgischen Team vor allem auf den deutschen Sprinter hoffen, auch weil die Klassikersaison für die Belgier eher enttäuschend verlief.
Die Chancen, dass Greipel den Giro in diesem Jahr beendet, stehen wieder schlecht: «Der Kurs in der letzten Woche liegt mir nicht so sehr», erklärte er leicht schmunzelnd. «Ich liebe den Giro, aber wir müssen die richtige Balance für mein Rennprogramm finden, um unsere Ziele erreichen zu können. Daher lasse ich mir die Möglichkeit offen, den Giro vorzeitig zu beenden.» Neben Greipel starten für Lotto-Soudal morgen Lars Ytting Bak (Dänemark), Sean De Bie, Jasper De Buyst, Bart De Clercq, Maxime Monfort (alle Belgien), Adam Hansen (Autralien), Tomasz Marcynski (Polen) und Moreno Hofland (Niederlande).