Brüssel/Bergamo (dpa) - Die deutschen Radprofis haben am Wochenende die Rennen abseits der Vuelta geprägt. Topsprinter André Greipel gewann die 93. Brüssel Cycling Classic vor John Degenkolb und revanchierte sich damit für seine Niederlage bei den Cyclassics in Hamburg vor knapp zwei Wochen.
Patrik Sinkewitz, der nach abgeschlossener Verhandlung auf ein Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS wartet, holte sich den Sieg bei der dreitägigen 42. Settimana Lombarda.
Der deutsche Straßenmeister Greipel siegte quasi vor der Haustür. «Wir wollten heute das Rennen unbedingt gewinnen. Jeder Sieg ist etwas besonderes, aber für ein belgisches Team in Brüssel zu gewinnen, ist etwas spezielles», erklärte der gebürtige Rostocker nach seinem 13. Saisonerfolg. Der Mailand-San Remo-Sieger Gerald Ciolek (Pulheim) kam auf Rang sechs.
Sinkewitz, dem im Falle einer Verurteilung vor dem CAS eine lebenslange Dopingsperre droht, hatte die ersten beiden Etappen der Rundfahrt in Norditalien als Solist gewonnen. Zum Abschluss in Bergamo begnügte sich der Kapitän des drittklassigen Meridiana-Teams mit Rang zwölf und sicherte sich in der Endabrechnung einen Vorsprung von 1:21 Minuten auf den Kroaten Radoslav Rogina.
Der Hesse war 2011 nach Auffassung der Nationalen Anti-Doping-Agentur NADA positiv auf Wachstumshormone getestet worden. Das deutsche Schiedsgericht hatte allerdings Zweifel an der wissenschaftlichen Verlässlichkeit der im WADA-Code festgelegten Grenzwerte und sprach den früheren T-Mobile-Profi frei. Dagegen hatte die NADA Einspruch eingelegt.