Paris (rad-net) - Die Organisatoren der ersten französischen Rennen der Saison 2021 haben bekannt gegeben, dass die Veranstaltung ihrer Events zum geplanten Zeitpunkt, aufgrund der andauernden Corona-Lage in Frankreich noch nicht sicher sei. Damit stehen sowohl der GP La Marseillaise (31. Januar), als auch der Étoile de Bessèges (3. bis 7. Februar) und die Tour de la Provence (11. bis 14. Februar) derzeitig auf der Kippe.
«Wir haben unser Dossier am Montag zur Unterschrift weggeschickt und warten nun auf die Genehmigung durch die Präfektur», erklärte Corinne Fangille, Organisatorin der Bessèges, im Interview mit «Le Parisien». Dabei habe sie bereits gehört, dass auch im Falle eines neuen Lockdowns der professionelle Sport weiter durchgeführt werden soll, wodurch sie hofft, die laufenden Kosten ihrer Organisation decken zu können. «Wir sind unsere eigenen Produzenten geworden und planen, die TV-Rechte an L'Équipe TV und ausländische Sender zu verkaufen. Ich hoffe, dass wir damit unsere Kosten decken können.»
Die finale Entscheidung über die Rennen soll am Wochenende getroffen werden, wenn sich der französische Präsident Emmanuel Macron mit seinem Kabinett über die Corona-Situation in Frankreich berät. Damit dürfte zumindest erst einmal die Austragung des GP La Marseillaise durchgehen. Derzeitig gilt bereits im gesamten Land eine Ausgangssperre zwischen 18 Uhr und 6 Uhr, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. In den vergangenen Tagen waren jedoch bereits Stimmen aus der Regierung laut geworden, die einen dritten, landesweiten Lockdown nicht ausschlossen.
«Wir haben gesagt, dass es besser wäre, wenn diese 43. Ausgabe hinter verschlossenen Türen stattfinden würde, als gar nicht», erklärte auch Pierre Guille, Organisator des GP Marseillaise gegenüber «Le Parisien», der auf eine Lösung im Sinne des Sports hofft. «Das Schlimmste wäre, den Termin nicht einzuhalten.»
Der Veranstalter der Tour de La Provence, Pierre-Maurice Courtade, hat derweilen eine noch kompliziertere Aufgabe vor sich, da sein Rennen durch vier französische Departements führen soll. Die verschiedenen Strecken bräuchten deshalb auch von vier verschiedenen Ämtern eine Genehmigung, was die Situation nicht gerade einfacher mache: «Seit einem Monat schwebt ein Damoklesschwert über uns, und jeden Donnerstag haben wir uns die Ankündigungen der Regierung angehört, in der Hoffnung, dass wir keine schlechten Nachrichten hören werden.» Insgesamt seien aber alle Beteiligten bislang daran interessiert, das Rennen wie geplant stattfinden zu lassen, was Hoffnung schenke.
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