Bad Säckingen (rad-net) - Die Junioren-Rennen der Gold Trophy in Bad Säckingen sind Teil der UCI Junior Serie und für die deutschen U19-Biker die erste Gelegenheit, die Normen für Europa- und Weltmeisterschaften zu erfüllen. Die Deutschen Meister Leonie Daubermann (Global Fine Arts-Stevens) und David List (Lexware) sind zwar aktuell im Abitur-Stress, aber vor heimischem Publikum wollen sie am Sonntag zeigen, was sie drauf haben. Das gilt besonders auch für Lokalmatador Tim Meier (Head Ciclo).
Cairns in Australien ist für die jungen Athleten per se ein reizvolles Ziel, ganz unabhängig von den Weltmeisterschaften. Aber zu touristischen Zwecken fliegt die BDR-Delegation nicht nach Down Under. Folgende Kriterien hat Bundestrainer Marc Schäfer in Absprache mit BDR-Leistungssportdirektor Patrick Moster für die Junioren als WM-Norm ausgegeben: Als A-Kriterium, das einmal zu erfüllen ist, bei den Juniorinnen Platz eins bis sechs, bei den Junioren Platz eins bis zehn. Als B-Kriterium, dem noch ein zweites hinzugefügt werden müsste, Platz sieben bis zwölf bei den Juniorinnen und Platz elf bis 15 bei den Junioren.
«Ich mache mir darüber eigentlich keine Gedanken», nimmt es David List gelassen. Er steckt seine Ambitionen ohnehin so hoch, dass wenn er sie erreicht, eine Nominierung auch keine Frage wäre. Ob das im aktuellen Abitur-Getümmel am Sonntag schon möglich ist, bleibt abzuwarten. Für den Rheinfeldener Tim Meier ist Bad Säckingen ein Heimrennen. «Er hat schon in Mailand und Marseille gute Leistungen gezeigt und ist am Sonntag noch mal zusätzlich motiviert», meint Junioren-Bundestrainer Marc Schäfer. Tim Meier selbst versucht sich nicht unnötig unter Druck zu setzen. «Ich freue mich schon richtig auf mein Rennen und bin motiviert. Ich will einfach ein gutes Rennen fahren und sicher durchkommen, das Beste rausholen», beschreibt er seine Einstellung.
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe deutscher Junioren, denen man zumindest zwei Top-15-Platzierungen bei Rennen der UCI Junior Serie durchaus zutrauen kann. Neben Bad Säckingen geht das auch noch bei den Rennen in Haiming (Österreich) und in Gränichen (Schweiz). Leonie Daubermann hat die WM-Quali im Vorjahr schon geschafft, insofern sollte das für sie keine allzu große Hürde sein. Allerdings steht auch sie mitten im Abitur. «Sie hat gut trainiert, aber in Top-Form wird sie in Bad Säckingen wohl noch nicht sein», meint Marc Schäfer. Insgesamt ist der Coach mit seinen Schützlingen, was die Vorbereitungsphase angeht, sehr zufrieden.
Jugendmeisterin Franziska Koch wurde beim Rennen Langenlois nur von Vize-Weltmeisterin Lisa Pasteiner (Ghost Factory Racing) knapp geschlagen. Auch für sie müsste die Normerfüllung drin sein. Ronja Eibl (Gonso-Simplon), die aktuell nicht dem Nationalkader angehört, hat sich schon in Mailand gut verkauft und am vergangenen Sonntag beim LBS-Cup in Untermünkheim war sie schneller als Leonie Daubermann.
Auch Bundesliga und DM zählen
Abgesehen von den drei Rennen der UCI Junior Serie können sich die U19-Sportler auch noch über die Bundesliga-Rennen, respektive die Gesamtwertung zum Zeitpunkt der Nominierung und über die Deutschen Meisterschaften in Bad Salzdetfurth anbieten. Bei den Juniorinnen gelten Bundesliga-Gesamtrang 1, ein Bundesliga-Sieg, sowie Silber und Bronze bei der Deutschen Meisterschaft als B-Kriterien. Der Deutsche Meister-Titel sogar als A-Kriterium. Bei den Junioren ist das genauso. Da haben allerdings auch die beiden Ersten in der Bundesliga-Gesamtwertung zum Stichtag 25. Juli die A-Norm erfüllt. Die Plätze drei bis fünf bedeuten B-Norm, genauso wie ein Bundesliga-Sieg und Silber/Bronze bei der Deutschen Meisterschaft. Für die Europameisterschaften fällt diese als Kriterium jedoch raus. Sie findet erst eine Woche vor der EM statt.
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