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Alberto Contador droht weiter eine Dopingsperre.
22.05.2011 11:43
Giro-Zweiter blickt in rosarote Zukunft

Berlin (dpa) - Der Zweite des Giro d'Italia blickt in eine rosarote Zukunft. Wohl noch nie war im Radsport der Platz hinter dem Sieger so begehrt.

Vor dem Hintergrund der drohenden Dopingsperre für Alberto Contador, die ihm am 8. Juni auch die Aberkennung aller Erfolge seit dem 21. Juli 2010 bringen könnte, winkt dem «Vize» der Giro-Sieg am Grünen Tisch. So erging es 2006 bei der Tour de France dem Spanier Oscar Pereiro, der den als Doper enttarnten Floyd Landis (USA) beerbte und nachträglich das Gelbe Trikot überreicht bekam. Das dauerte damals allerdings mehr als ein Jahr. Das könnte im Fall Contador schneller gehen.

Dass sich der umstrittene Spanier am 29. Mai in Mailand zum Abschluss der 94. Italien-Rundfahrt über sein zweites Rosa Trikot im Ziel nach 2008 freuen kann, daran bestehen eine Woche vor dem Giro-Ende und unmittelbar vor der «Königsetappe» kaum noch Zweifel. Zu überlegen und souverän agiert der 28-jährige Madrilene, für den der Giro 2011 der letzte große Wettkampf für lange Zeit sein könnte, wenn ihn der Internationale Sportgerichtshof CAS neun Tage nach Ende der Rundfahrt durch Italien schuldig sprechen sollte.

Allerdings scheint ein zweiter Giro-Sieg sicherer als eine Verurteilung wegen seines positiven Clenbuterol-Befundes am zweiten Tour-Ruhetag 2010 in Pau. Auch wenn sein Teamchef Bjarne Riis vorzeitige Glückwünsche am Samstag nach der chaotischen Etappe auf den Zoncolan, wo Contador vom Publikum ausgebuht und mit Feuerzeugen beworfen wurde, noch zurückwies. «Alberto hat einen komfortablen Vorsprung und er ist super drauf, aber wir haben keinen Zehn-Minuten-Vorsprung und der Giro ist noch lang», wiegelte Riis ab.

Auf dem Ätna, dem Großglockner und dem Zoncolan war Contador immer Herr der Dinge und hatte seine Konkurrenten fest im Griff. Die «Königsetappe» nahm er am Sonntag mit 3:20 Minuten Vorsprung auf den Zweiten Vincenzo Nibali (Italien) und 3:21 Minuten auf seinen Landsmann Igor Anton in Angriff. Die Devise «Wir geben noch nicht auf» aus den Reihen der Nibali-Mannschaft Liquigas macht dem Contador-Lager keine Angst. Zumal Nibali weiß, wie wertvoll der zweite Platz noch werden könnte. Sein Gegner ist also viel mehr Anton und sein Landsmann Michele Scarponi (+4:06) als Contador.

Contadors Standard-Antwort auf die Frage nach dem 8. Juni lautet: «Ich konzentriere mich auf den Giro und nichts anderes.» Der Spanier hofft darauf, dass der CAS seiner Argumentation folgt, mit der er auch seinen spanischen Verband zu einem Freispruch im Februar bewegen konnte. Er schob den positiven Befund auf den Verzehr eines kontaminierten Steaks und bestreitet Doping.


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