Mailand (rad-net/dpa) - Gestern verkündeten die Organisatoren des Giro d'Italia die Einführung einer Abfahrtswertung beim 100. Giro d'Italia, heute machten sie jedoch wieder einen Rückzieher. Die Sonderwertung für den besten Abfahrer sorgte für eine Menge Kritik.
«Der Hintergrund der Initiative war es, eine wichtige Fähigkeit hervorzuheben, die ein integraler Bestandteil eines Radrennens ist, ohne die Sicherheit der Fahrer zu gefährden. Die Sicherheit der Rennfahrer ist und bleibt die oberste Priorität des Giros und der Rennorganisatoren», erklären die Veranstalter in einer Pressemitteilung.
Weiter heißt es: «Es gab Kommentare, die darauf hindeuten, dass die Idee möglicherweise missverstanden werden könnte und Verhaltensweisen hervorrufen könnte, die nicht mit dem Sicherheitsprinzip übereinstimmen. Die Rennveranstalter haben das registriert. Deshalb haben sich die Rennveranstalter entschlossen, diese Sonderwertung und Preisgelder dafür aus den Reglement zu streichen, so dass die Fahrzeiten auf den Abfahrten nur noch als statistische Daten für die Fans verbleiben.»
Ursprünglich sollten auf zehn Abfahrten die Zeiten gestoppt und der Gesamtsieger mit 5000 Euro belohnt werden. Dies hatte zu heftiger Kritik geführt. Als «gefährlich und unverantwortlich» hatte Michael Carcaise, der Direktor der Fahrer-Vereinigung, den Wettbewerb bezeichnet. Erst 2011 war der Belgier Wouter Weylandt auf einer Abfahrt beim Giro ums Leben gekommen.
Zu den Kritikern gehörten auch einige Rennfahrer, wie etwa Jasper Stuyen (Trek-Segafredo). Er schrieb dazu auf Twitter: «Ernsthaft? Wenn das wahr ist, solltet ihr euch schämen. Gibt es nicht schon genug Stürze? Ihr kümmert euch eindeutig nur um die Sensation.»
100. Giro d'Italia: Neue Abfahrtswertung - Kritik von Fahrergewerkschaften ..