Canazei (dpa) - Giro-Spitzenreiter Tom Dumoulin hat nach seinem Missgeschick vom Vortag auf der gemäßigten Gebirgsetappe keine weitere Zeit eingebüßt.
Der 26 Jahre alte Niederländer, der am Dienstag wegen plötzlich auftretender Magen-Darm-Probleme stoppen und austreten musste, führt nach der 17. von 21 Etappen weiter mit 31 Sekunden Vorsprung vor dem zweitplatzierten Nairo Quintana aus Kolumbien. Auf Rang drei lauert Vorjahressieger Vincenzo Nibali aus Italien mit 1:12 Minuten Rückstand auf Dumoulin.
Den Tagessieg feierte nach 219 Kilometer in Canazei in Südtirol Pierre Rolland. Der Radprofi aus Frankreich war Schnellster einer 25-köpfigen Spitzengruppe. Er hatte sich kurz vor dem Ziel aus dieser Gruppe abgesetzt und erreichte Canazei als Solist mit 24 Sekunden Vorsprung. Das Hauptfeld mit Dumoulin an der Spitze hatte knapp acht Minuten Rückstand.
Eine Mischung aus Stress, zu vielen Energie-Gels und der Höhenlage sei laut Dumoulin verantwortlich gewesen für den abrupten Stopp auf der Königsetappe, der ihn in der Endabrechnung über zwei Minuten auf seine Hauptkonkurrenten gekostet hatte. «Bei der Tour de France war mir im Vorjahr so etwas Ähnliches passiert», berichtete der Kapitän des deutschen Sunweb-Teams.
Die kommenden Tage in den Alpen haben es mit massiven Steigungen noch in sich. Das Finale am Sonntag bildet ausnahmsweise ein Einzelzeitfahren, das Dumoulin deutlich entgegenkommt. Zwischen Monza und Mailand stehen 29,3 Kilometer auf flachem Terrain bevor.