Ascheffel/Nortorf (rad-net) - Für den Rennsport in Norddeutschland gibt es gleich zu Beginn des neuen Jahres eine schlechte Botschaft - aber auch eine gute. Das schleswig-holsteinische Straßenrennen «Giro Nortorf», welches in den letzten Jahren immer im Doppel mit «Rund um Ascheffel» stattfand und bis 1000 Radsportler in den hohen Norden lockte, wird nicht mehr durchgeführt. In Ascheffel hingegen wird man in diesem Jahr die Landesverbandsmeisterschaft der Nordverbände ausrichten und im kommenden Jahr ein Kooperation mit Dänemark eingehen.
«Manchmal gibt es nicht nur einen Grund, warum man etwas macht oder eben nicht mehr macht. Es ist die Summe des organisatorischen Wahnsinns, die den Ausschlag gegeben hat. Monatelange Vorbereitung, Kosten von mehr als 20.000 Euro und Sponsoren dafür suchen, über 100 Helfer akquirieren und einsetzen. Die Grenze der ehrenamtlichen Machbarkeit wurde überschritten», begründet Bernd Schmidt von der RSG Mittelpunk Nortorf den Schritt, das Rennen abzusagen. In den nächsten Jahren will man den Schwerpunkt auf den Breitensport legen.
In Ascheffel hingegen nutzt man die schwierige Situation, um neue Wege zu gehen. «Als Rund um Ascheffel noch alleine stattfand, hatten wir geringe Starterzahlen. Klar, wer fährt schon hunderte Kilometer, um im hohen Norden ein einziges Rennen zu fahren? Die Doppelveranstaltung mit Nortorf schlug dann richtig ein und es kamen jedes Mal insgesamt rund 1000 Starter, dabei auch immer 200 bis 400 Dänen», sagt Manfred Bartsch von der ausrichtenden SG Athletico Büdelsdorf. Diese Tatsache will er sich ab 2018 zunutze machen. «In Rødekro in Dänemark, nicht weit von der Grenze, gibt es jedes Jahr auch ein Radrennen, bei dem nicht sonderlich viele Rennfahrer am Start sind. Da habe ich die Organisatoren einfach mal angesprochen, ob sie nicht an einer Doppelveranstaltung interessiert sind - und sie waren es. Auch der dänische Verband hat positive Signale ausgesendet.»
Wie schon bei der Zusammenarbeit mit Nortorf, wird auch das deutsch-dänische Doppel 2018 im März stattfinden und damit früh in der Saison. «Die Dänen starten ihre Saison immer erst im April, da kommen für sie die beiden Rennen in Ascheffel und Rødekro gerade recht», so Bartsch.
In diesem Jahr wird die 26. Auflage von Rund um Ascheffel aber noch Einzelveranstaltung stattfinden und zwar am 6. Mai 2017 als Landesverbandsmeisterschaft der Nordverbände Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern. «Ich bin darauf aufmerksam geworden, dass Schleswig-Holstein die LVM will und habe die Gelegenheit genutzt», sagt Manfred Bartsch. Die Strecke gilt auf dem hügeligen und kurigen Rundkurs über 16,5 Kilometer als sehr anspruchsvoll.