Limone Piemonte (dpa) - Nach dem großen Einbruch kam der große Sieg. Ivan Basso, der auf der 14. Etappe alle Hoffnungen auf den Gesamterfolg beim 88. Giro d'Italia aufgeben musste, holte sich nun den Etappensieg in Limone Piemonte.
Der Dritte der vergangenen Tour de France, der vor vier Tagen in Livigno wegen einer Magen- und Darm-Erkrankung 42 Minuten verloren hatte, gewann nach 194 km den 17. Tagesabschnitt von Varazze nach Limone Piemonte. Sieben Kilometer vor dem Ziel des 13,5 km langen Schlussanstiegs hatte Basso aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe angegriffen, und keiner seiner Konkurrenten konnte dem Italiener folgen.
Sein Landsmann Paolo Savoldelli überstand die vorletzte Bergetappe im Rosa Trikot und ist damit seinem zweiten Gesamtsieg nach 2002 wieder einen großen Schritt näher gekommen. Das Zeitfahren am Freitag über 34 km in der Olympia-Stadt Turin liegt dem ehemaligen T-Mobile- Profi ohnehin besser als seiner unmittelbaren Konkurrenz Danilo di Luca oder Gilberto Simoni (alle Italien). Ohnehin verlor di Luca seinen zweiten Platz hinter Savoldelli an Simoni, der den Träger des Rosa Trikots mit Erfolg fünf Kilometer attackierte und ihm im Ziel 42 Sekunden abnahm. Savoldelli führt jetzt mit 58 Sekunden vor dem zweifachen Toursieger Simoni.
Markus Fothen, bisher die große Überraschung des Giro, musste den Anstrengungen zum ersten Mal Tribut zollen. Der U23-Weltmeister von 2003 aus dem Gerolsteiner Team verlor beim Schlussanstieg Boden und damit auch seine Position als bester Deutscher auf Platz elf des Gesamtklassements.
Der sechsfache Toursieger Lance Armstrong zeigte sich in einem Eurosport-Interview vom Gesamtsieg seines Team-Kollegen Savoldelli in Mailand überzeugt: «Paolo ist stärker als viele denken.»